Ursensollen
21.01.2025 - 15:01 Uhr

"Canto di Cosmo" lässt im Kubus in Ursensollen das Weltall erklingen

Geniale Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft: 90 Minuten Faszinosum bot das Konzertprojekt „Canto di Cosmo – Klingendes Weltall“ im Kubus in Ursensollen.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach fand in Ursensollen ein echtes „Bildungsschmankerl“ statt, wie es KEB-Leiter Christian Irlbacher vor einem voll besetzten Kubus-Saal formulierte. Nicht enden wollender Applaus dankte am Ende für diese sehr gelungene und außergewöhnliche Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft.

Professor Dr. Matthias Mändl von den Sternfreunden Amberg-Ursensollen als Kooperationspartner sprach einleitende Worte. Zwar höre man, so der Physiker, mangels Mediums keinen Schall im Weltall, doch würden unhörbare Schallwellen über Milliarden von Jahren Galaxien und Sternhaufen „tragen“.

Auch Dr. Andreas Segerer, der ehemalige Leiter der Sternwarte Regensburg, sprach von "unhörbaren Sphärenklängen, die das Wunder des Universums nur begrenzt begreifen lassen". Ein Mysterium bleibe "die Einzigartigkeit der Systeme, des Materiekreislaufs und der Elementsynthesen, die, beginnend bei Wasserstoff und Helium, schließlich Menschen als Kinder des Sternenstaubs hervorgebracht haben". Schon Aristoteles habe gewusst, sagte der Molekularbiologe, dass das Universum „mehr als die Summe seiner Teile“ sei.

Mit ohrenbetäubendem Trommelwirbel, der den Urknall symbolisieren sollte, eröffnete der Multiinstrumentalist Helmut Kaiser den durchkomponierten mitreißenden Flug durch Urwelten und fernste Galaxien. Zu spektakulären Teleskop-Aufnahmen harmonierte er perfekt mit seinem Partner Heinz Grobmeier. Mit verschiedenen bekannten, exotischen und ethnischen Instrumenten wie Maultrommel oder Widderhorn entführten die beiden Musiker ihr Publikum auf "eine Reise vom Urknall bis hin zur Mutter Erde“. Das akustische Spektrum reichte von atonal über scheinbar bekannte Melodien, vibrierend, schnorrend, schwingend und wieder brummend, bis hin zu dezidierten Gong- und Paukenschlägen. Den Schlusspunkt bicdeten überwältigende Bilder der vom Mond aus gesehen aufgehenden Erde und jauchzende Töne, die die Einzigartigkeit, aber auch Zerbrechlichkeit des blauen Planeten zeigen sollten.

Christian Irlbacher animierte abschließend zu lebenslangem Lernen. Gerade die KEB wolle mit ihrem reichhaltigen Programm einem möglichst breiten Publikum Sinnsuche, Weiterentwicklung und Transformation anbieten.

 
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