Bei Unternehmens-Veranstaltungen wird gerne vom Meilenstein gesprochen, oft inflationär verwendet. Bei der offiziellen Eröffnung des Grammer- Campus in Ursensollen fiel der Begriff nicht – wäre in diesem Fall aber sogar angebracht gewesen. Immerhin hat Global-Player Grammer für das Projekt über 70 Millionen Euro in die Hand genommen. Die Bauzeit betrug zweieinhalb Jahre. Vorstandsvorsitzender Thorsten Seehars sprach bei der offiziellen Feier am Donnerstagnachmittag vom „größten Bauprojekt unserer Unternehmensgeschichte“; eine bereits 140 Jahre andauernde. Neben der Konzernzentrale sind in Ursensollen nun auch das neue Technologiezentrum sowie das erweiterte Design- und Ergonomie-Labor untergebracht.
Dass letztlich nur 20 Gäste geladen waren, statt dem Anlass entsprechend groß zu feiern, ist der Coronapandemie geschuldet. Politiker, Presse, Architekten und Vertreter der Baufirma gehörten zum erlesenen Kreis. Landrat Richard Reisinger sprach treffend von einem „Veranstaltungsformat, das sehr von Understatement geprägt ist“. Dabei sei seit dem Spatenstich etwas Zukunftweisendes erwachsen – „in einer Gemeinde, die schon mit dem Planetarium in die Sterne blickt“.
Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Unternehmen habe gut funktioniert, erklärte Reisinger. „Herr Badura (der Projektleiter des Neubaus, Anm. d. Red.) wird bestätigen, dass wir keine bürokratischen Verhinderer, sondern pragmatische Problemlöser waren“, so der Landrat.
Seehars führte noch einmal die Gründe an, weshalb die Entscheidung für den Standort Ursensollen fiel. Vor allem sei er mit der Anbindung an die A 6 verkehrsgünstig gelegen. Zudem sei ausreichen Fläche vorhanden gewesen, um den Campus Realität werden zu lassen. „Der neue Grammer-Campus in Ursensollen ist ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Oberpfalz und zugleich mit seiner offenen Architektur ein starkes Symbol für unsere neue Unternehmenskultur“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
- Die Büroflächen bieten Platz für bis zu 750 Mitarbeiter
- Das Areal ist 53 000 Quadratmeter groß
- Rund 16 500 Quadratmeter an Büroflächen sind entstanden
- 10 800 Kubikmeter Beton und 1650 Tonnen Stahl sowie 3300 Glasscheiben sind verbaut worden
- Die Investitionskosten liegen bei über 70 Millionen Euro
- Das Parkhaus fasst 680 Autos
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.