"Fit wie ein 18-Jähriger": Johann Stigler aus Ursensollen feiert 85. Geburtstag

Seinen 85. Geburtstag hat Johann Stigler aus Ursensollen gefeiert, wozu ihm auch Bürgermeister Albert Geitner gratulierte. Geboren wurde der Jubilar in Engelsberg am Fuße des Habsbergs und wuchs dort auf einem Bauernhof mit Kramerladen und Gastwirtschaft auf. An den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft erinnert er sich sehr gerne: „Jeder war überall daheim und man hat sich gegenseitig geholfen.“

In Wallfahrtskirche ministriert

In die Volksschule musste Stigler zu Fuß bei Wind und Wetter gehen, erst nach Umelsdorf, später nach Nattershofen. Wie er erzählte, war er im Winter oft patschnass angekommen und durfte seine Klamotten am warmen Kachelofen trocknen. Auf dem Heimweg wurde die Kleidung abermals nass. Acht Jahre lang ministrierte Johann Stigler in der Wallfahrtskirche auf dem Habsberg. Seine Kindheit beschreibt der Jubilar als "sehr schön" und bedauert, dass die heutige Zeit oftmals rasant und hektisch sei.

Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Trautmannshofen hatte Johann Stigler 1962 eine Lehre bei der Raiffeisenbank begonnen. 1972 wechselte er nach Oberbayern und übernahm in Starnberg die Filialleitung. Mit seiner Frau Ilse, die er im Urlaub kennen gelernt hatte, kehrte er schließlich in die Oberpfalz zurück, baute in Ursensollen ein Haus und wurde 1981 Betriebsleiter von Schwäbisch Hall. Das Paar bekam zwei Kinder. Der Jubilar, der seit 2020 verwitwet ist, hat außerdem eine Enkelin.

Musik spielt im Leben eine große Rolle

„Gesang und Musik ist mein Leben“, sagt Stigler. Die Liebe zur Musik hatte der Jubilar schon früh entdeckt. Als Kind spielte er mit seinem eigenen Akkordeon in der elterlichen Gaststube auf. Auch beim Gratulationsbesuch des Bürgermeisters ließ er sich hinreißen und gab unter anderem das Stück „Fliege mit mir in die Heimat“ zum Besten. Der Jubilar sang lange im Männergesangverein Kastl und gehörte 25 Jahre einer Schafkopfrunde an.

Mit seinen 85 Jahren fühlt er sich „fit wie ein 18-jähriger“, was er auch seiner Lebensgefährtin Christa zu verdanken hat. Stigler freut sich schon auf den nächsten Urlaub in Bad Bleiberg. Der Ort in Kärnten ist mittlerweile zu seiner zweiten Heimat geworden.