Der kriselnde Autozulieferer Grammer hat im zweiten Quartal 2025 weniger Umsatz und weniger Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Wie das Unternehmen mit Sitz in Ursensollen (Landkreis Amberg-Sulzbach) am Donnerstag in einer Ad-hoc-Meldung bekannt gab, sank der Konzernumsatz in den Monaten April bis Juni um 34,3 Millionen Euro und liegt bei rund 466,2 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 500,5 Millionen Euro. Das operative Ebit – also der Gewinn vor Zinsen und Steuern – liegt laut Grammer AG mit rund 11,7 Millionen Euro unter dem Wert aus dem zweiten Quartal des vergangenen Jahres – damals lag er bei 20,2 Millionen Euro.
Das operative Ebit wurde laut Mitteilung um negative Währungseffekte in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro, um positive Auflösungen von Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro und um einen Entkonsolidierungsverlust für eine US-amerikanische Konzerngesellschaft in Höhe von 1,5 Millionen Euro bereinigt.
Unsicherheiten im China-Geschäft
Das operative Konzernergebnis im zweiten Quartal 2025 wurde insbesondere durch einen Umsatz- und Ergebnisrückgang in der Amerika- und Asien-Pazifik-Region belastet, teilt das Unternehmen weiter mit. „Speziell das margenstarke China-Geschäft verzeichnete infolge der wirtschaftlichen Unsicherheiten eine schwächere Umsatz- und Ergebnisentwicklung“, erklärt Grammer. Auf dem chinesischen Markt liegen derzeit die größten Hoffnungen des Konzerns. Das wurde erst wieder bei der Hauptversammlung Ende Mai deutlich.
Positives erstes Quartal
In den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres liegt der operative Gewinn allerdings weiterhin um knapp 20 Prozent über dem Vorjahreswert – von Januar bis Juni erzielte das Unternehmen in diesem Jahr rund 35,6 Millionen Euro Gewinn, im Jahr 2024 waren es 29,7 Millionen Euro. „Die positive Entwicklung im Halbjahresvergleich ist auf das starke erste Quartal 2025 zurückzuführen“, heißt es in der Mitteilung von Grammer weiter. In diesem Zeitraum zeigten vor allem in der Europa-Region die Restrukturierungsmaßnahmen „zunehmend ihre Wirkung“. Im ersten Quartal hatte Grammer sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 76,1 Prozent von 10,9 Millionen Euro auf 19,2 Millionen Euro gesteigert.
Vor diesem Hintergrund hält der Grammer-Vorstand an der im Geschäftsbericht 2024 veröffentlichten Gesamtjahresprognose – Konzernumsatz: rund 1,9 Milliarden Euro; operatives Ebit: rund 60 Millionen Euro – fest.
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