Im Zweiten Weltkrieg mussten auch viele junge Männer aus dem Gemeindebereich von Ursensollen ihr Leben lassen. So stammen zum Beispiel allein aus der Pfarrei Hausen 79 Gefallene und Vermisste. Aus diesem Anlass erinnerten an Allerheiligen 2019 Mitglieder des Heimatkundlichen Stammtisches der Gemeinde Ursensollen mit Ortsheimatpfleger Josef Schmaußer an der Spitze mit einer Ausstellung an diese Kriegsopfer. Die Schau wurde mit Postkarten und Erinnerungstücken aus einer Privatsammlung ergänzt. Josef Schmaußer hob damals vor allem den Einsatz von Karin und Wolfgang Eger sowie von Gernot Bock hervor, die in mühevoller Arbeit ein Soldatengrab und Ausstellungsstücke aus der militärhistorischen Sammlung der Leopold-Kaserne aufgebaut hatten.
Der damalige Ursensollener Bürgermeister Franz Mädler gab den Anstoß, die in viel Kleinarbeit gesammelten Ausstellungsstücke in einem Buch zu dokumentieren. Die gemeindliche Verwaltungsangestellte Verena Sägenschnitter übernahm die aufwändige Gestaltung dieses Werkes, unterstützt von Bürgermeister Albert Geitner.
Schlimme Schicksale
Bilanz des Schreckens: Die Pfarrei Hausen muss während des Zweiten Weltkriegs 79 Gefallene und Vermisste betrauern. 51 Gefallene und Vermisste verzeichnet die Pfarrei Hohenkemnath einschließlich der Filiale Erlheim. 52 Kriegsopfer beklagt die Pfarrei Ursensollen.
Vier Brüder bleiben auf dem Feld: Ein besonders schweres Schicksal trifft die Familie Kotzbauer aus Thonhausen. Gleich vier Brüder bleiben auf den Schlachtfeldern. Josef fällt am 21. Juni 1943, eine besondere Tragik: Bruder Johann findet am gleich Tag den Tod. Georg ist seit dem 23. August 1944, Michael seit dem 20. Dezember 1944 vermisst. Ein ähnliches Schicksal erlebt die Familie Lindner aus Hohenkemnath. Ludwig fällt am 28. Oktober 1943. Die Brüder Johann und Michael gelten als vermisst. Nur der hochdekorierte Jagdflieger Anton Lindner, der spätere Bürgermeister der Gemeinde Ursensollen, kehrt aus dem Krieg zurück.
Der Tod kündigt sich an: In vielen Familien wird erzählt, dass sich der Tod eines Familienmitgliedes angekündigt hat. Man betet den „Engel des Herren“, und plötzlich bleibt etwa die Uhr stehen. „Unser Ulrich ist gefallen“, stößt darauf hin eine Mutter hervor. Und tatsächlich steht zwei Wochen später der Bürgermeister vor der Tür und vermeldet den Tod des geliebten Sohnes.
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