Es ist ihre Art, Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen – Kindern, um genau zu sein: Die Sternfreunde Amberg-Ursensollen, die in Ursensollen das Planetarium und die Sternwarte betreiben, haben die "Willkommensgruppe" aus Königstein zu sich eingeladen. Sieben Kinder zwischen sechs und neun Jahren und ihre Betreuerin Irina Felser haben das Angebot gerne angenommen: Sie sind zum ersten Mal in einem Planetarium, freuen sich deshalb sehr und sind auch ein bisschen aufgeregt an diesem Vormittag.
In der "Willkommensgruppe" werden in Königstein Kinder betreut, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen sind und jetzt eine fremde Sprache lernen müssen: Die brauchen sie, damit sie in Königstein in der Grundschule gut zurecht kommen, erklärt Irina Felser. Weil Russisch ihre Muttersprache ist, kann sie den Kindern mit Übersetzungen helfen. Das tut sie auch in der Nachmittagsbetreuung in Königstein, wo die Kinder das Leben in Deutschland kennenlernen – zum Beispiel beim Kochen oder Einkaufen. "Sie gehen dann ab September in die Schule", berichtet Felser. Damit ihnen der Start leichter fällt, üben sie in der Anfang Mai etablierten "Willkommensgruppe" dreimal die Woche Deutsch.
Sternfreunde wollen helfen
Die Sternfreunde um Vorsitzenden Matthias Mändl wollten auch etwas für die ukrainischen Kinder tun und laden deshalb junge Geflüchtete zu sich nach Ursensollen ein. Zunächst hatten sie das über lokale Hilfs-Initiativen im Raum Amberg-Sulzbach gemacht, inzwischen läuft die Aktion über die Schulen. Drittklässler aus Hirschau und Freudenberg waren auch schon da, bei der Amberger Barbaraschule scheiterte der Ausflug an der Busfahrt. An den Sternfreunden liegt's nicht – sie schenken diesen Kinder-Gruppen die Film-Vorführung im Planetarium, die für Schulklassen sonst 120 Euro kosten. "Wir sind ja gemeinnützig, von Gemeinde und Staat haben wir diese fantastische Anlage bekommen – da wollen wir jetzt auch etwas zurückgeben", erklärt Vorsitzender Mändl die Motivation des Vereins.
Ukrainisch synchronisiert
Auch wenn manche der ukrainischen Kinder schon seit März da sind, ist das mit dem Deutsch schon noch schwierig. Damit sie trotzdem alles verstehen, was Pinguin James und Eisbär Vladimir im Animationsfilm "Polaris – Das Geheimnis der Polarnacht" aus dem 3D-Programm des Planetariums erleben, haben die Sternfreunde extra eine Version mit ukrainischer Synchronisation besorgt. Und beim Einblick in den Oberpfälzer Sternenhimmel, den Matthias Mändl nach dem Film auch noch gab, half Betreuerin Irina Felser als Übersetzerin. Inzwischen ist auch das reguläre Programm in Planetarium und Sternwarte wieder ohne Corona-Einschränkungen möglich: Interessierte finden alle Termine im Internet.
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