Im kommenden Jahr feiert die Ransbacher Feuerwehr ihr 130-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund machten sich die Mitglieder auf die Suche nach einem Patenverein. Fündig wurden sie bei der Nachbarwehr in Utzenhofen. Ausgerüstet mit einem Leiterwagerl, bestückt mit Freibier und der zünftigen Musik von D`Schamigen, und in Begleitung des Zweiten Bürgermeisters Manfred Braun von der Marktgemeinde Hohenburg – der Erste Bürgermeister Florian Junkes ist an Corona erkrankt –, marschierte fast ganz Ransbach bei ihren Freunden auf, um für die Übernahme der Patenschaft zu bitten.
Vorsitzender Christoph Finn sprach die Patenbitte aus: "Ihr habt's des bei uns vor 30 Joahr scho gmacht. Drum hom ma uns desmoi wieder gedacht, wer des scho oa moi recht guat hod bestritt'n, den mecht ma a desmoi wieda drum bitt'n." Zuerst mussten der Erste Vorsitzende Christoph Finn, der Zweite Vorsitzende Dieter Dieter Borckert sowie der Erste Kommandant Andreas Bruckmüller und sein Stellvertreter Manuel Ruscheinski, auf einem Holzscheit kniend, ihre Bitte vortragen.
Ganz so leicht wollte man es den Freunden aus dem Nachbardorf Ransbach dann doch nicht machen. Utzenhofens Kommandant Franz Schmidbauer hatte sich nämlich mit seinem Team ein paar knifflige Aufgaben überlegt. Zuerst mussten die Bittsteller einen Trinktest absolvieren. Ein langes Brett mit eingebauten Trinkbechern wurde herangeschafft, und damit mit dem sauberen Gewand nix passiert, wurden die Bittsteller mit einem großen Latzl ausgestattet. Bei der nächsten Aufgabe musste sie die Tragspritze mit leerer Batterie zum Laufen bringen. Jeder der zwei Vorsitzenden und der zwei Kommandanten durfte es einmal probieren. Das gelang. Schon beim zweiten Versuch lief die Spritze. Danach bestätigten Utzenhofens Vorsitzender Hubert Zollbrecht und Christoph Finn per Handschlag die Patenschaft.
Dass die Ransbacher und Utzenhofener Feuerwehrleute schon immer gut miteinander ausgekommen sind, war letztendlich der Grund, warum die Ransbacher wieder zum Patenbitten ein Stück weiter Lauterach aufwärts gezogen sind. Bereits zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1993 hatten die Utzenhofener das Patenamt für die Feuerwehr Ransbach übernommen. Das sprach auch der Kastler Bürgermeister Stefan Braun an. Auch Hohenburgs Zweiter Bürgermeister Manfred Braun, der Bruder von Stefan Braun, äußerte seine Freunde darüber, dass sein früherer Heimatort die Patenschaft übernommen hat. Nur zwei Schläge brauchte Manfred Braun, um ein Fass Bier anzuzapfen. Kommandant Franz Schmidbauer lud alle Anwesenden ins Pfarrheim zum gemütlichen Beisammensein ein, dass sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog.
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