Ob gemütlich am Strand oder bei einer aufregenden Bergwanderung – grundsätzlich ist es fast immer möglich, die Ferien mit Hund zu verbringen. Vorausgesetzt, der Vierbeiner und der geplante Urlaub passen auch zusammen. „Es kommt immer darauf an, welche Art von Urlaub man machen möchte“, erklärt Hundetrainer Johannes Stilp aus Bergnetsreuth bei Floß (Landkreis Neustadt/WN). „Strandurlaub? Wanderurlaub? Eine Expedition in die Antarktis? Nicht jeder Hund ist für jeden Urlaub geeignet.“ Vor der Wahl des Ferienziels sollte man sich deswegen zunächst folgende Fragen stellen: Wie kommt mein Hund mit sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen zurecht? Welche Einreisebestimmungen gelten im Urlaubsland? Welche regionalen Vorschriften zum Führen von Hunden bestehen dort? Sind Haustiere im Hotel, der Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz erlaubt? Wie will ich anreisen? Ist die Anreise mit Auto, Zug oder Flugzeug meinem Hund zuzumuten?
Pausen einplanen
„Der Vorteil an einer Reise mit Auto ist, dass man zeitlich flexibel ist und bei Bedarf Pausen einlegen kann“, so Johannes Stilp von den "Dog Brothers", der regelmäßig seine Labradorhündin Erna mit in den Urlaub nimmt. „Je nach Hund sollte mindestens alle zwei bis drei Stunden eine Pause eingeplant werden. Außerdem sollte der Vierbeiner im Auto mittels Transportbox, Trenngitter oder Gurt gesichert sein, um mögliche Verletzungen für das Tier und die Insassen zu vermeiden. Verträgt der Hund das Autofahren nicht gut, besteht die Möglichkeit, sich im Vorfeld der Reise beim Tierarzt über Prophylaxe-Maßnahmen gegen Reisekrankheiten zu informieren. Empfehlenswert ist es, empfindliche Tiere vor der Fahrt nicht zu füttern.“ Bevor man eine lange Reise plant, sollte der Hund ans Autofahren gewöhnt sein und kein Problem damit haben. Nur so sind ein entspannter Urlaubsbeginn und ein stressfreies Urlaubsende möglich.
Gut erzogen reist es sich stressfreier für den Hund
„Das Verreisen mit dem Zug ist durchaus ebenfalls möglich, wenn ich einen gut erzogenen Hund habe“, so der Hundeprofi weiter. „Es gibt sicherlich Mitreisende, die keine Tierfreunde sind. Da bietet ein unerzogener Hund durchaus Angriffsfläche und Konfliktpotenzial, was zu einem unschönen Start in den Urlaub führen kann. Weiterhin muss ich beachten: Was mache ich mit meinem Gepäck? Wie viel nehme ich mit? Schließlich brauche ich mindestens eine freie Hand, um den Hund an der Leine zu führen. Ich würde zudem empfehlen, bei längeren Strecken ab sechs Stunden Umsteigepausen einzulegen, damit sich der Hund lösen kann.“ Auch bei einer Flugreise sind eine gute Erziehung und Vorbereitung natürlich immer von Vorteil. „Ist es mein Hund gewohnt, länger still auf seinem Platz zu liegen, hat er während des Fluges auf jeden Fall weniger Stress. Denn die ganze Situation ist für ihn sowieso schon stressig genug.“
Frachtraum oder Flugzeugkabine
Die grundsätzliche Frage ist: Will man dem vierbeinigen Freund tatsächlich eine Flugreise zumuten? Ab einem bestimmten Körpergewicht werden die Hunde in den Frachträumen in Transportboxen untergebracht. Kleine Hunde können als Handgepäck mit in die Flugzeugkabine genommen werden. Hundetrainer Johannes Stilp rät: „Generell empfiehlt sich, im Vorfeld den Hund mit einer Hundebox oder der Hundetasche vertraut zu machen, um so unnötigen Stress zu vermeiden.“ Doch nicht nur die Anreise sollte gut geplant werden. Sondern auch, wie der Urlaub mit dem Hund dann tatsächlich aussehen soll. „Ich würde raten, einen bereits von Arthrose geplagten Hund nicht mit auf einen mehrtägigen Wanderurlaub zu nehmen. Oder mit Rassen, die bereits starke Probleme mit der Atmung haben, in außerordentlich heiße Länder zu verreisen. Hunde haben weniger Schweißdrüsen als Menschen, diese befinden sich ausschließlich an den Pfoten. Deshalb sind sie auf die Thermoregulation, welche über das Hecheln erfolgt, angewiesen.“
Einreisebestimmungen für Hunde
Innerhalb des EU-Auslands gelten einheitliche Bestimmungen. Für die Einreise mit Hund ins EU-Ausland sind immer folgende Kriterien Pflicht:
- Kennzeichnung durch Microchip
- Gültige Tollwutimpfung
- EU-Heimtierausweis
- Ein Alter des Hundes von mindestens 15 Wochen
Innerhalb der Länder selbst kann es dann noch weitere Bedingungen geben, unter denen Hunde geführt werden müssen – zum Beispiel eine Leinenpflicht in Wäldern, in Städten oder an Stränden oder ein Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung.
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