Die für Zuhörer reservierten Stühle im Rathaussaal waren zur November-Sitzung des Stadtrats in Vilseck nahezu vollständig besetzt. Bürgermeister Hans-Martin Schertl stellte erfreut fest: „Bei interessanten Themen auf der Tagesordnung kommen auch interessierte Bürger ins Rathaus.“ Schon 2022 sei entschieden worden, ein Notfallkonzept zu erstellen, sagte Schertl über einen Tagesordnungspunkt zum .Katastrophenschutz. „In der zurückliegenden Klausurtagung haben wir vom Stadtrat auch schon darüber diskutiert"', fuhr er fort und kündigte an: "Heute wollen wir das Konzept der Öffentlichkeit vorstellen."
Ein Katastrophenschutzkonzept für Gemeinden ist ein Plan, der die Maßnahmen und Prozesse festlegt, um auf unerwartete Ereignisse wie Naturkatastrophen, Stromausfall oder andere Krisen vorbereitet zu sein. Es zielt darauf ab, die Reaktion der Gemeinde zu koordinieren, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und den Schaden zu minimieren, um den Normalbetrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. Definiert werden Ziele, Zuständigkeiten und Abläufe.
Einstimmig genehmigt
„Im Katastrophenfall wird der Krisenstab im Feuerwehrhaus zusammenkommen“, informierte Lothar Hasenstab, Kommandant der Vilsecker Feuerwehr. So sei die direkte Kommunikation gewährleistet. "Zudem hat das Feuerwehrhaus einen Einspeisungspunkt für Strom.“ Eine Netzwerkstruktur sollte noch eingebaut werden, empfahl Hasenstab. Stichpunktartig arbeitete er Fragen zu Einsatzszenarien, Ausstattung und Logistik, Personal und Kommunikation ab. Auch auf die Frage, wo man Hilfsleistungskontingente unterbringen und wie man sie verpflegen könne, hatte der Feuerwehrkommandant Antworten. Ein wichtiger Punkt des Katastrophenschutzkonzeptes war auch die Treibstoffversorgung im Krisenfall. "Dieses komplexe Thema wird an einigen Stellen noch nachgeschärft werden. So muss der Bereich Krisenstab noch detaillierter formatiert werden“, schloss der Kommandant seinen Vortrag ab. Einstimmig wurde das Konzept so genehmigt.
Nicht erst seit gestern bereitet das Feuerwehhaus in Sorghof den dortigen Einsatzkräften Sorgen: Undichte Fenster, Fliesen fallen von den Wänden, energetisch unzureichend gedämmt, Lagermöglichkeiten extrem eingeschränkt und das Thema Elektrik spricht man besser nicht an. Das Gebäude war in den 1970er-Jahren an das alte Gemeindehaus gebaut worden. Ende Oktober stellten Kommandant Emanuel Gonzales und sein Stellvertreter Daniel Ritz einen schriftlichen Antrag auf Generalsanierung mit Erweiterungsbau. Auch wenn die Problematik seit Langem bekannt ist, wollten die Sorghofer Kommandanten mit dem Antrag möglichen Lösungen neuen Nachdruck verleihen. Für Bürgermeister Hans-Martin Schertl war die Richtung klar, er bezog eindeutig Stellung: „Das muss jetzt angegangen werden!“
Umsetzung ab 2027
Eine Arbeitsgruppe aus Feuerwehrleitung, Fraktionsvertretern und bei Bedarf Verwaltungsangestellten soll das Projekt voranbringen. Zudem sei eine energetische Sanierung des Gemeindehauses unabdingbar, erklärte Schertl weiter. Als Zeitplan stellte er in Aussicht, dass 2026 der Planung der baulichen Voraussetzungen diene und 2027 mit der Umsetzung begonnen werden könne. Dieser Vorschlag fand allgemein Zustimmung und wurde noch durch eine Anregung aus den Reihen der Stadträte ergänzt. Im Zuge der Maßnahme solle der Zustand aller Gemeindehäuser im Stadtgebiet überprüft und eine Prioritätenliste erstellt werden.
Eine weitere schriftliche Eingabe widmete sich der Instandsetzung der Wasserrinnen mit Fugenmörtel in Gressenwöhr. Die Dringlichkeit war durch eine Unterschriftenliste unterstrichen worden. Insbesondere das Teilstück vom Haus mit der Nummer 6 bis zu den Glascontainern befinde sich in einem kritischen Zustand. Der Rathauschef erklärte dazu, dass im Haushalt jährlich 150.000 Euro für Bordsteinerneuerungen vorgesehen seien. Er verwies auf die nächste Sitzung des Finanzausschusses. "Wir werden darüber diskutieren, ob wir diese Mittel nicht erhöhen können“, kündigte Schertl an. „Aus finanziellen Gründen werden wir nicht die rund zwei Kilometer Bordstein in Gressenwöhr vollständig sanieren können, aber die Instandsetzung der Wasserrinnen vom Haus 6 bis zu den Containern wird nächstes Jahr bestimmt umgesetzt.“ Gleichzeitig wandte er sich an die Bürger: „Ich appelliere grundsätzlich an die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir würden in solchen Fällen auch das Material stellen."















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