Ein Kind läuft auf die Straße, wird von einem Auto erfasst und bleibt verletzt liegen. Derartige Situationen kommen auf den Straßen leider immer wieder vor. Erst am Dienstag verunglückte ein elfjähriger Bub mit seinem Rad in der Landeshauptstadt tödlich. Der unkonventionelle Verkehrsunterricht des ADAC Nordbayern unter dem Titel „Hallo Auto“ will Schüler deswegen sensibilisieren. Zumindest sollen die Realschüler der fünften Jahrgangsstufe bei dieser Ausbildung im Sportzentrum mit dem praktischen Anschauungsunterricht auf die vielen Gefahren, die im Straßenverkehr lauern, hingewiesen werden.
Jana Schwandner als pädagogisch ausgebildete Moderatorin lehrte den Fünftklässlern aus den vier Klassen an zwei Tagen, dass sich der Anhalteweg aus dem Reaktionsweg und Bremsweg berechnet. Diese Formel sollten sich die Schüler unbedingt einprägen. Das Auto ist heute wesentlicher Bestandteil eines Kindes ab dem Babyalter. Fast täglich sitzen Kinder darin und können dennoch die Risiken, die damit verbunden sind, nur unzureichend abschätzend. Getreu dem Motto „Aus Erfahrung wird man klug“, wirkt der ADAC mit dem Unterricht von „Hallo Auto“ deshalb bewusst auf die individuelle Erlebniswelt der Kinder ein.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass Kinder die Richtung aus der ein Geräusch kommt, nicht immer klar bestimmen können. Häufig fehlt ihnen aufgrund ihrer Größe auch der Überblick. Viele Buben und Mädchen glauben außerdem, dass ein Fahrzeug wie ein Fußgänger einfach stehen bleiben kann. Deshalb war es eine wichtige Erfahrung, als die Teilnehmer aus vollem Lauf an einer Ziellinie stoppen sollten und dies nicht gelang. Noch länger dauerte es, wenn sie auf das plötzliche Flaggenzeichen von Jana Schwandner reagieren sollten. Daraus errechneten sie die Lehrformel „Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg“, die sich wie ein roter Faden durch alle weiteren Übungen zog.
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