Vohenstrauß
25.05.2018 - 13:07 Uhr

Kult-Küche für neue Freibad-Saison

Die städtischen Mitarbeiter haben sich viel Arbeit gemacht: Pünktlich zur Freibad-Eröffnung ist der Kiosk betriebsbereit. Die neue Wirtin Bettina Mühlhofer-Ott will das Kult-Schaschlik aus dem "Franzljohann"-Wirtshaus zurückbringen.

(dob) Die Eröffnung des Freibads musste wegen etlicher Umbaumaßnahmen etwas nach hinten verschoben werden, informierte Außendienstleiter Karl Frey. Dafür werden die Badegäste heuer gleich einige Neuerungen feststellen.

Ab Freitag, 1. Juni, wird sich der 40-jährige Raphael Fritz aus Straßenhäuser als Bademeister um die Gäste und Außenanlagen kümmern. 17 Jahre lang arbeitete er als Tankwagenfahrer bei der Weidener Firma Hauer. Der vierfache Familienvater wuppt nun "alles rund ums Bad". Seine Kinder Afra, Genoveva, Magnus und Thore werden ihren Papa bestimmt im Sommer über die Schultern schauen. Seine Ehefrau Maria sei dagegen etwas wasserscheu, verriet er augenzwinkernd. "Das Bad verfügt über ein sehr sauberes Wasser, fast mit Trinkwasserqualität", sagt Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Molche und Lurche fühlen sich dort wohl. Immer wieder sei zu hören, es sei die schönste Freizeitanlage im ganzen Umkreis.

Kiosk umgebaut

Mit 19 Grad Celsius präsentiert sich die rund 3500 Quadratmeter große Wasserfläche etwas kühl. Dafür zieren Schilf und blühende gelbe Wasserlilien das Gewässer. Der Neubau des Wasserwachthauses (wir berichteten) ist längst nicht die einzige bauliche Veränderung in diesem Jahr.

Völlig umgekrempelt wurde der Verkauf. Die Stadt hat neben großzügigen Fenstern auch das komplette Innenleben des 17 Quadratmeter großen Kiosk neu konzipiert. Außendienstleiter Karl Frey plante die Küche selbst. Den neuen Stand betreibt Bettina Mühlhofer-Ott. Die 61-Jährige kehrt so wieder zu ihren Wurzeln zurück, denn sie stammt aus dem bekannten "Franzljohann"-Wirtshaus in der Friedrichstraße. Dessen Besitzer war ihr Onkel. Bis zur Betriebsaufgabe war Mühlhofer-Ott im Betrieb eingebunden. Noch heute schwärmen viele Gäste von dem berühmten Schaschlik und den Sulzen in der Gaststube.

Und genau diese Kult-Brotzeiten will die Frührentnerin zukünftig auch an bestimmten Tagen im Freibad anbieten. Für Kinder hat sie Eis und Süßigkeiten im Angebot. Den kleinen Hunger können Gäste mit warmen Wienern, Wurstsemmeln oder Pommes stillen. "Ich fang' erst einmal langsam an und schau, was die Gäste wünschen", sagt die neue Kioskbetreiberin.

Ehemalige Vohenstraußerin

Die neue Kioskbetreiberin lebte mit ihrem Ehemann 35 Jahre im Fürstentum Liechtenstein. Schon bei ihrem Weggang versprach sie ihren Eltern, sich um das Erbe der Mühlhofers zu kümmern. Deswegen verzichtete sie auch nie auf ihren Mädchennamen, erzählt sie freimütig. "Schreibarbeit war nichts für mich, obwohl ich sieben Jahre in einem Büro tätig war", berichtete sie.

Ausgerechnet am Tag des Todes von Lady Diana aus England am 31. August 1997 verunglückte auch ihr Ehemann schwer mit dem Auto und war ein Pflegefall. Bis zu seinem Tod kümmerte sich Mühlhofer-Ott um ihn. Eine Gehirnblutung als Folgeerscheinung des Unfalls machte sie vor sieben Jahren schließlich zur Witwe. Bisher war sie im Sommer auf dem Campingplatz an ihrem Wohnort Allrounderin und kümmerte sich um alle anfallenden Aufgaben. Im Winterhalbjahr war sie an der Kasse auf dem Eisplatz anzutreffen. Nachdem die Ehe kinderlos blieb, kehrte sie wieder in ihre Heimat zurück.

Deshalb hat sie ihren Ehemann auch schon im Familiengrab in Vohenstrauß beisetzen lassen. So ist sie ihm ganz nah. "Jetzt habe ich vom Freibad aus immer Blickkontakt in Richtung Friedhof", meinte die neue Kioskbetreiberin, die nun im Ostweg wohnt und nicht weit zu ihrem neuen Aufgabenbereich hat. "Schön ist's geworden", waren sich die städtischen Mitarbeiter mit Kämmerer Rainer Dötsch, Otto Janner von der Stadtkasse und Christoph Maier vom Tourismusbüro einig.

 
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