Die Polizei und der Zoll haben an der Grenze bei Waidhaus am Mittwochmorgen, 16. August, fünf Syrer im Alter von 14 bis 24 Jahren eingesammelt, die wohl mit weiteren vier Geflüchteten in einem Kühllaster nach Deutschland eingeschleust worden waren. Wie die Polizei berichtet, trafen Beamte der Bundespolizei nach einem Hinweis im Industriegebiet Vohenstrauß auf einen 19-jährigen Syrer. Der hatte keinen Ausweis dabei und erzählte der Polizei, dass er zusammen mit acht weiteren Personen am Mittwoch gegen 5 Uhr morgens von einem Kühl-Lastwagen abgesetzt worden ist. Er zeigte den Beamten auf seinem Handy einen Screenshot des Ortes zwischen Lohma und Braunetsrieth.
Daraufhin begannen die Bundes- und die Grenzpolizei Waidhaus, die Polizei Vohenstrauß, die Kontrolleinheit Verkehrswege und der Wernberger Zoll eine großräumige Fahndung in dem Gebiet. Dabei kontrollierte eine Streife der Grenzpolizei einen Ford. Der 34-jährige Fahrer behauptete, seinen Cousin aus Vohenstrauß abholen zu wollen. Während der Kontrolle kamen allerdings eine 14-Jährige, ein 15-Jähriger und ein 18-Jähriger auf das Auto zu. Weil sie keine Papiere dabei hatten, brachten sie die Beamten zur Bundespolizei nach Waidhaus.
Eine Streife der Kontrolleinheit Verkehrswege kontrollierte gegen 8 Uhr auf der A 6 am Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald ein Taxi, in dem drei Personen saßen. Darunter ein 24-jähriger Syrer, der mit dem Lastwagen über die Grenze gekommen war, und sein Cousin, der ihn bei Braunetsrieth abgeholt hatte. Bei der Fahndung sahen Bundespolizisten außerdem zwei weitere Menschen, die durch ein Waldstück Richtung Lohma liefen. Sie waren aber zu weit weg, um sie aufzugreifen, wie die Polizei berichtet. Auch die Suche mit einer Drohne blieb erfolglos.
Während die Polizei die Jugendlichen dem Jugendamt Neustadt/WN übergeben hat, führt sie die drei erwachsenen Syrer am Donnerstag dem Haftrichter vor. Sie sollen zurückgeschoben werden, weil für sie bereits Asylverfahren in Bulgarien und Rumänien laufen. Die Polizei erinnert im Zusammenhang mit diesem Fall an die 71 Menschen, die 2015 in einem ähnlichen Kühlwagen in Österreich erstickten. Sie fahndet "aufgrund der hohen kriminellen Energie bei solchen Schleusungen" nach dem Laster. Dazu bittet sie, Hinweise zu einem Kühllaster bei Lohma, Braunetsrieth und Vohenstrauß am Mittwochmorgen unter 09652/82060 zu melden.
Erst vergangene Woche hatte der Zoll drei Nepalesen in einem Lastwagen voller Nüsse gefunden. Ein Lastwagenfahrer hatte Geräusche und Bewegungen in seinem Auflieger bemerkt. Die Plane war intakt, aber die Zollplombe geöffnet und kaum sichtbar wieder verschlossen worden. Wie die Polizei berichtet, fanden die Beamten neben den drei Männern mehrere Behälter mit Urin und Exkremente auf der Ladefläche. Die Nepalesen kamen in eine Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg.
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