Erwin Kraus aus Deggendorf, seit 2019 neuer Besitzer des ehemaligen Postgebäudes in der Bahnhofstraße 13, staunte nicht schlecht, als er von verschiedenen aufgebrachten Bürgern in den vergangenen Tagen Anrufe erhielt, wo denn der Briefkasten an der Hauswand abgeblieben sei. Er zeigte sich sehr verwundert, dass fast in einer Art Nacht- und Nebelaktion der Briefkasten von der zuständigen Stelle der Post abgeschraubt wurde. Ihn habe jedenfalls niemand gefragt, betont er.
Mit dem Umzug der Poststelle ins neue Edeka-Geschäft in der Altenstadter Straße könnten Kunden jetzt nicht einmal mehr Briefe an der unteren Marktplatzstelle einwerfen. Kraus würde es sehr begrüßen, wenn der Briefkasten wieder an bekannter Stelle montiert werden würde. „Wer in diesem Bereich Geschäfte besucht, muss doch Gelegenheit haben, gleich einen Brief aufzugeben“, vertritt er die Meinung.
SPD-Stadtrat Bernd Koller reagierte auf etliche Facebook-Einträge und stellte bei der Stadt bereits einen Antrag auf Wiederinstallation.
Verblieben ist am Gebäude lediglich der Briefverteilerkasten für die Postboten. „Da weiß anscheinend die linke Hand nichts von der rechten“, schmunzelt Kraus. Grund dafür dürften die verschiedenen Zuständigkeitsbereiche sein, vermutet er.
Michael Seidl, Standortleiter des Zustellstützpunkts der Deutschen Post im Vohenstraußer Gewebegebiet informiert, dass besagter Briefkasten ein sogenannter Stammbriefkasten der Postfiliale war, der auch an Sonn- und Feiertagen geleert wurde. Wenn diese umziehe, gehe der Briefkasten automatisch mit. Wie in diesem Fall wird der Briefkasten am jetzigen Standort bei Edeka errichtet werden. Die Nummern und Standorte seien auch im Internet hinterlegt. Deswegen habe es diesbezüglich keine andere Möglichkeit gegeben.
Nun ist laut Seidl die Stadt am Zug und muss bei der Post einen offiziellen Antrag auf Wiederaufstellung abliefern. Gerne dürfe darin vermerkt werden, dass auch der Besitzer des ehemaligen Postgebäudes der Sache positiv gegenüberstünde. Dann werde die Post eine Bedarfsermittlung einleiten und eventuell den Briefkasten wieder an gewohnter Stelle anbringen. Vielleicht könnte auch der am Rathaus weniger frequentierte Briefkasten umgesetzt werden, stellte Seidl in Aussicht. Grundsätzlich stelle sich die Post nicht gegen das Ansinnen von Bernd Koller, hier wieder einen Briefkasten anzubringen. Noch dazu, wenn es die Bürger einfordern.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.