Vohenstrauß
22.07.2020 - 10:53 Uhr

Vohenstrauß soll regionalen Online-Marktplatz bekommen

Fürs Einkaufen regionaler Produkte gibt es unter anderem Wochenmärkte oder Hofläden. Dem Entwicklungsausschuss des Stadtrats liegt nun ein weiteres Konzept vor.

Der wöchentliche Bauernmarkt vor dem Rathaus ist die eine Seite der Direktvermarktung. Nun soll das gesamte Angebot der Region in einem neuen Onlineportal - inklusive einer Zustellung noch am gleichen Tag - Händler und Kunden vor Ort wieder mehr zusammenbringen. Bild: fjo
Der wöchentliche Bauernmarkt vor dem Rathaus ist die eine Seite der Direktvermarktung. Nun soll das gesamte Angebot der Region in einem neuen Onlineportal - inklusive einer Zustellung noch am gleichen Tag - Händler und Kunden vor Ort wieder mehr zusammenbringen.

Über viele regionalen Onlineportale - aber noch wenig Akzeptanz - informierte Martin Schmid das Gremium. Der Experte, dessen Firma auch die Auftrag für den neuen Internetauftritt der Stadt erhalten habe, sah die Zukunft einer Vermarktung vor Ort in einem großen Zusatzvorteil: „Die Lieferung erfolgt noch am gleichen Tag der Bestellung.“ Sein Modell basiere auf drei Säulen: Qualifizierung, Digitalisierung und Vermarktung. Unterstützt würde das Projekt in einem Zeitraum zwischen eineinhalb und drei Jahren. Im Mittelpunkt stehe die Auskunft zur Verfügbarkeit gewünschter Waren vor Ort, wobei sich regionale Produkte, Erzeugnisse, Angebote und Dienstleistungen wiederfinden sollten; Handwerker und Erzeuger inklusive.

Als Clou pries Schmid das koordinierte Liefern der verschiedenen Händlern an: „Die gebens dem Radlfahrer der rund um die Uhr rundherum radelt.“ Doch auch eine Abholmöglichkeit sollte geboten werden: „Mit einer entsprechenden Gastronomie im Hintergrund. Die Leute treffen sich nach Feierabend und holen ihr Zeug.“ Zur Abwicklung sei die Gründung einer Vertriebs-Genossenschaft der ideale Einstieg, worin der Referent zugleich die Basis zum Aufbau einer Stadtmarketing-Organisation sah.“

Bürgermeister Andreas Wutzlhofer ergänzte mit aktuellen Infos zur beabsichtigten Verdichtung der Direktvermarktung in der ganzen nordöstlichen Oberpfalz. Martha Bauer wollte noch wissen, wie das Bezahlen laufe und das Ganze verwaltet würde. „Verschiedene Möglichkeiten“ hielt der Experte dafür denkbar, riet jedoch zur Suche nach regionalen Zahlungsabwicklungsinstituten. Zur Finanzierung brachte er eine Transaktionsgebühren von 5 Prozent zur Sprache. Später noch eine monatliche Pauschale von 30 Euro für die Anbieter. Dazu rechnete er mit 150.000 Euro an Kosten für die Startfinanzierung. Nach drei Jahren sollte das Portal als Selbstläufer funktionieren. Die Frage von Uli Münchmeier, ob es bereits Genossenschaften in den vorgestellten Beispielregionen gebe, verneinte Schmid.

Vohenstrauß19.07.2020

Weitere Kritik äußerte der zweite Bürgermeister am Ausrollen an verschiedenen Orten: „Wird das Ganze wieder fünffach aufgebaut?“ Unterstützung erhielt er dabei von Wutzlhofer, der bekräftigte dieses Projekt über die Großgemeinde hinaus auf den gesamten östlichen Landkreis heben zu wollen: „Wenn wir es schaffen, so etwas regional – beispielsweise für den Altlandkreis - aufzubauen, ist unserer Region schon geholfen.“ Ulrike Kießling unterstützte die Einführung eines solchen Portals als grundsätzliche Informationsmöglichkeit über die Produkt- und Dienstleistungsvielfalt in der Region. Thomas Eiber plädierte für ein lückenloses Angebot als Basis. Nun sollen die möglichen Anbieter gefragt werden, ob überhaupt Interesse bestehe, was Bernd Koller ebenso sah. Zugleich bat dieser zum Abschluss des Themas darum, sich festzulegen, welches Ziel mit einem Stadtmarketing grundsätzlich verfolgt werden soll und für wen es gedacht sei.

 
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