Wackersdorf
27.05.2021 - 08:49 Uhr

B-85-Anrainer im Dissens mit dem Bauamt

Für den vierspurigen Ausbau der B 85 von Wackersdorf zur B 16 bei Altenkreith (Landkreis Cham) besteht Planungsrecht. Doch das Straßenbauamt Amberg-Sulzbach nimmt es nicht wahr. Die Behörde setzt andere Prioritäten.

Blick auf die Heselbacher Kreuzung: Das Straßenbauamt Amberg-Sulzbach sieht beim Ausbau der B 85 zwischen Wackersdorf und Altenkreith keinen akuten Handlungsbedarf. Bild: Hirsch
Blick auf die Heselbacher Kreuzung: Das Straßenbauamt Amberg-Sulzbach sieht beim Ausbau der B 85 zwischen Wackersdorf und Altenkreith keinen akuten Handlungsbedarf.

Das 22,6 Kilometer lange Teilstück der B 85 sei im "Bundesverkehrswegeplan 2030" zwar nicht mit höchster Dringlichkeit eingestuft, erklärt MdB Karl Holmeier, aber immerhin "mit einem Stern für weiterer Bedarf mit Planungsrecht" versehen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete traf sich am Dienstag mit den Bürgermeistern der angrenzenden Gemeinden am Parkplatz in Meldau zur Lagebesprechung.

Lkw um Lkw rollt vorbei. Dahinter Autofahrer, die wegen Gegenverkehr nicht überholen können. "Es wird höchste Zeit für den vierspurigen Ausbau dieser wichtigen Lebensader", stellte Schwandorfs Zweite Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf mit Blick auf das hohe Verkehrsaufkommen fest. Die CSU-Bundestagskandidatin will "Druck machen, damit die Planung in Gang kommt".

Für Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter müsse die Initiative vom Straßenbauamt Amberg-Sulzbach ausgehen. Er erwartet von der Behörde Vorschläge für eine Trassenführung. Vor allem im Bereich Heselbach. Soll die bestehende Trasse höher- oder tiefergelegt werden oder um die Ortschaft herumführen? Auf diese Frage erwartet Falter eine Antwort. Das könne die Gemeinde nicht entscheiden.

"Es reicht nicht, auf der Karte einen roten Strich zu haben", stellte Bodenwöhrs Bürgermeister Georg Hofmann fest. Er meint damit den aktuellen Eintrag im Bundesverkehrswegeplan. Auf der Karte ist die Strecke von Wackersdorf nach Altenkreith mit einem Strich und einer Kostenschätzung von 137 Millionen Euro eingetragen. "Wir brauchen für diese Hauptverkehrsader eine belastbare Planung", fordert der Bodenwöhrer Bürgermeister.

Neunburgs stellvertretende Bürgermeisterin Margit Reichl sieht ihre Kommune als "letztes Glied in der Kette" und schließt sich den Forderungen ihrer Kollegen an.

MdB Karl Holmeier will sich an die "Oberste Baubehörde" in München wenden und auf die Dringlichkeit des Projekts hinweisen. Der stellvertretende Leiter des Straßenbauamtes Amberg-Sulzbach, Gerhard Kederer, sieht für den Ausbau der B 85 in Richtung Osten dagegen "keinen akuten Handlungsbedarf". Der Abschnitt zwischen Wackersdorf und der Abzweigung zur B 16 bei Altenkreith habe nicht die oberste Priorität, erklärt der Baudirektor. Im Gegensatz zur Verbindung von Amberg nach Schwandorf. Der Abschnitt von Pittersberg zur A 93 habe höchste Dringlichkeitsstufe und werde zeitnah in Angriff genommen, so der Behördenvertreter. 12 000 Fahrzeuge rollen dort täglich herunter Richtung Schwandorf und verteilen sich auf die Autobahn und die Bundesstraße.

Auf der B 85 bei Wackersdorf seien es noch 9000 und zwischen Bruck und Neubäu 6000 Fahrzeuge täglich. Der Verkehr auf der B 85 nehme in Richtung Osten also kontinuierlich ab, stellt der Baudirektor fest und erklärt damit die Zurückhaltung seiner Behörde bei den Ausbauplänen. Die neuralgische Stelle bleibt die Kreuzung in Heselbach. Gerhard Kederer hat durchaus Verständnis für die Probleme der Autofahrer, die, von Steinberg am See und Heselbach kommend, in die B 85 einbiegen wollen, hält aber wenig von einer kurzfristigen Lösung. "Wir brauchen hier ein Gesamtkonzept", so der Behördenvertreter. Doch ein solches sei im Moment nicht in Sicht.

Wackersdorf23.06.2019
 
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