Bei der Sitzung des Zweckverbandes "Interkommunales Gewerbegebiet an der A 93" am Mittwoch im Sitzungssaal der Feuerwache Wackersdorf nannte Vorsitzender Bürgermeister Thomas Falter als "oberste Priorität" die Schaffung von Baurecht am sogenannten Richtfeld rund um die OMV-Tankstelle herum. Deshalb geht der Zweckverband nun in Vorleistung und stellt einen Flächennutzungsplan auf.
Mit Optionsverträgen hatten sich die Grundstücksbesitzer in der Vergangenheit offenbar nicht abspeisen lassen. Den Verbandsräten leuchtet inzwischen ein, dass ihre bisherigen planerischen Mittel ungeeignet waren. Zuletzt hatten sie nur einen groben Rahmen für die Entwicklung des Verbandsgebiets gesetzt. Nun wollen sie so schnell wie möglich Baurecht schaffen auf jenem fünf Hektar großen Gebiet rund um die OMV-Tankstelle, das der Zweckverband für insgesamt 1,4 Millionen Euro erworben hat. Wenn die Voraussetzungen geschaffen sind, soll mit der Erschließung und Vermarktung der Grundstücke begonnen werden. Thomas Falter spürt "ein großes Interesse von Firmen für eine Ansiedlung in Autobahnnähe".
Gemeinde teilen die Kosten
Die Gemeinden teilen sich die Kosten. Jeweils 45 Prozent tragen die Stadt Schwandorf und die Gemeinde Wackersdorf, den Rest übernimmt die Gemeinde Steinberg am See. Der City-Manager der Stadt Schwandorf und Leiter der Stabstelle "Wirtschaftsförderung", Roland Kittel, ist neuer Geschäftsleiter des Zweckverbandes "Interkommunales Gewerbegebiet an der A 93". Er legte den Verbandsräten am Mittwoch die Haushaltsentwürfe vor.
Der Verbandsversammlung gehören 15 Stadt- und Gemeinderäte an. Je sieben aus Schwandorf und Wackersdorf und einer aus Steinberg am See. Der Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller ist momentan stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes und wird im Mai kommenden Jahres wieder den Vorsitz übernehmen. Er bittet jedoch um Geduld und betont: "Wir müssen die üblichen Verfahren durchlaufen". Nach der Genehmigung des Flächennutzungsplans soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der Baurecht schafft. Dann müsse sich der Zweckverband überlegen, "wen er auf den Filetstücken an der Autobahn haben möchte".
IHK: Lieber regionale Firmen
Hier schaltet sich die Industrie- und Handelskammer ein. IHK-Gremiumsvorsitzender Hubert Döpfer hatte dazu bei einem Gespräch im Landratsamt vor wenigen Tagen eine klare Position: "Lieber eine kleinflächige Besiedlung mit regionalen Firmen als eine Ansiedlung von internationalen Großkonzernen" (wir berichteten). Im "interkommunalen Gewerbegebiet" sollten sich vor allem Start-up-Unternehmen ansiedeln können, so Döpfer weiter.
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