Waidhaus
27.07.2023 - 12:08 Uhr

Bundespolizei beendet Schleusungen: Neun Personen in Pick-up

Die Bundespolizei Waidhaus beendete zwei Schleusungen. Darunter befand sich eine neunköpfige Familie mit mehreren Kleinkindern.

Die Bundespolizei Waidhaus hat am Dienstagabend, 25. Juli, mehrere Einschleusungen beendet. Laut Pressemitteilung stoppten die Beamten eine Einschleusung am Parkplatz Ulrichsberg Nord an der A6, als die sie die hinteren Türen eines Pick-up öffneten. Darin waren insgesamt neun Personen eingepfercht, darunter fünf Kinder im Alter von wenigen Monaten bis hin zu fünf Jahren. Eine Frau fuhr auf dem Beifahrersitz mit. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den neun Personen um türkische Staatsangehörige, die alle einer Familie angehörten. Neben den Kindern, waren drei Frauen und zwei Männer im Alter von 24 bis 38 Jahren im Fahrzeug. Nach Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Bundespolizisten eine Schleusung beendet hatten, die in Serbien begann. Dabei hatte ein aus der Türkei stammender Lkw die Migranten quer durch den Balkan gefahren und sie schließlich im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet abgesetzt. Laut Pressemitteilung seien sie vom Fahrer des Pick-up, einem 33-jährigen Rumänen aufgenommen worden, bis sie in die Kontrollstelle der Bundespolizei an der A6 gerieten. Der Fahrer wurde im Laufe des Mittwochs dem Richter vorgeführt und kam in Untersuchungshaft. Die Geschleusten wurden zur Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg gebracht.

Eine zweite Einschleusung endete im Bereich der Bushaltestelle in Moosbach/Gröbenstädt (Landkreis Neustadt/WN). Laut Pressemitteilung ging ein telefonischer Hinweis zu vier verdächtigten Personen ein, die sich dort aufgehalten hatten. Daraufhin traf eine Streife drei ausweislose Personen im Bereich Bushaltestelle und eine Person, die sich dahinter versteckte, an. Laut Angaben der Polizei seien die Personen nach eigenen Angaben vietnamesische Staatsangehörige. Die vier Personen kamen aufgrund des Verdachts der unerlaubten Einreise mit zur Dienststelle. Bei der Vernehmung erzählte einer der Vietnamesen, dass sie zuvor in Rumänien gearbeitet hätten und sie ein Klein-Lkw von dort aus versteckt nach Moosbach brachte. Laut Polizei wollten die Personen allerdings nie dorthin, sondern in Berlin eine Arbeit aufnehmen. Da die vier Männer im Alter von 36 bis 43 Jahren rumänische Visa besaßen, werden sie nun dorthin abgeschoben.

Schleusungen werden immer gefährlicher

Diese Schleusungen reihen sich laut einer Pressemitteilung des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam in das bundesweite Lagebild ein, dass Schleusungen auf immer gefährlichere Art durchgeführt werden. Demnach hat die Bundespolizei im ersten Halbjahr 2023 einen Anstieg an Schleusungen festgestellt, "bei denen Geschleuste einer erheblichen Gefahr für ihre Gesundheit oder gar ihr Leben ausgesetzt wurden". Die Geschleusten hätten mit Sauerstoffmangel, Dehydrierung, Unterkühlung oder einer erhöhten Verletzungsgefahr bei Unfällen zu kämpfen. So werden "die Schleuserfahrer zunehmend skrupelloser", um sich im Falle einer Polizeikontrolle der Strafverfolgung zu entziehen. Dabei verursachen die Schleuser "regelmäßig Unfälle und nehmen dabei Verletzungen oder den Tod der Geschleusten billigend in Kauf".

 
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