Am Freitag waren es gleich drei Haftbefehle, die Beamte der Bundespolizei an der A6 vollstreckten. Zwei Männer und eine Frau blieben an der Grenzkontrollstelle im Netz der Fahnder hängen.
In den frühen Morgenstunden erwischten die Grenzbeamten einen 30-jährigen Moldauer. Der Mann hatte nach einem Verfahren am Amtsgericht Rüsselsheim im Juli 2020 Schulden bei der Justiz in Höhe von 600 Euro. Weil er die nicht gezahlt hatte, suchte ihn die Staatsanwaltschaft Darmstadt per Haftbefehl. Auslöser war eine Fahrerflucht. Der Mann zahlte die 600 Euro plus 2.200 Euro Verfahrenskosten bei der Bundespolizei ein. Hätte er das nicht getan, wäre für ihn eine Ersatzfreiheitsstrafe von 40 Tagen fällig geworden. r
Auch ein 29-jähriger Rumäne zahlte lieber Justizschulden in Höhe von 200 Euro, als ins Gefängnis zu gehen. Das Amtsgericht Delmenhorst hatte ihn im Dezember 2022 wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz zu der Geldstrafe verurteilt. Das kümmerte den Mann aber bis Freitagabend offenbar wenig. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hatte die fehlende Zahlungsmoral des 29-jährigen daher mit einem Haftbefehl quittiert. Den konnte er jetzt abwenden und weiterreisen.
Nur wenige Stunden später kontrollierten die Beamten eine 28-jährige Russin. Beim Blick in den Fahndungscomputer entdeckten die Bundespolizisten eine Notiz der Staatsanwaltschaft Dresden. 1000 Euro Geldstrafe hatte das Amtsgericht Pirna gegen sie wegen unerlaubter Einreise verhängt. Zahlungseingang bis Freitag Fehlanzeige. Doch statt für 35 Tage ins Gefängnis zu gehen, öffnete die Frau ihre Brieftasche bei den Bundespolizisten. Damit liegt auch dieser Haftbefehl ad acta.
Einen 27-Jährigen stellten die Fahnder am Sonntagmittag vor die Wahl: 700 Euro zahlen oder 20 Tage Knast? Er entschied sich, sich von einem Teil seines Geldes zu trennen und weiter zu fahren. Die Schulden stammten von einer Fahrerflucht, wegen der ihn das Amtsgerichts Heilbronn verurteilt hatte.
Wegen Fahrens ohne Führerschein hatte das Amtsgericht Prenzlau einem 29-jährigen Polen im August 2022 eine Geldstrafe verpasst. Nun saß er in einem Fernreisebus auf dem Weg nach Frankreich. An ihrer Grenzkontrollstelle entdeckte ihn die Bundespolizei Waidhaus und kassierte die 300 Euro. Obwohl ohne Führerschein unterwegs durfte der Mann seine Reise im Fernreisebus daraufhin fortsetzen.













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