Der Zuständigkeitsbereich der Waidhauser erstreckt sich auf die A 6 von der tschechischen Grenze bis zum Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald sowie den Landkreisen Neustadt/WN und Schwandorf in einem 30-Kilometer-Gürtel entlang der Staatsgrenze. Daneben ist die Grenzpolizei auf der B 22 und auf dem Fahndungsraum Schiene in den Bereichen Weiden, Tirschenreuth und Amberg zuständig. Der Inspektion gehören derzeit 42 Mitarbeiter an.
Beim Blick in die Statistik könne man feststellen, so Schöniger, dass einige Kontrolldelikte wie Rauschgiftschmuggel, Vermögens- und Fälschungsvergehen oder Verstöße gegen das Waffen- oder Aufenthaltsgesetz innerhalb der beiden letzten Jahre um mehr als das Doppelte angestiegen seien.
Schöniger begründete dies mit der intensiven Kontrolltätigkeit der Beamten im zurückliegenden Zeitraum. „Die hohen Aufgriffszahlen fallen bekanntermaßen nicht einfach so vom Himmel.“ Sie seien ein Zeichen für harte und gute Arbeit vor Ort. „Sicherheit wird immer mehr zu einem wesentlichen Standortfaktor“, anerkannte er. „Straftäter, die bereits im Grenzbereich aus dem Verkehr gezogen werden, richten logischerweise im Landesinneren keinen Schaden mehr an.“ Darum sei die Arbeit der Grenzbeamten so wertvoll.
Dies unterstrich der neue Mann, Norbert Schiener. Er erinnerte an den Aufgriff der Fahnder von 20 Kilogramm Marihuana, das in einem VW-Bus untergebracht war. Leider jedoch ohne Fahrer, der zu Fuß getürmt war. Die Spurensicherung und DNA-Feststellung an einem Hühnchenknochen eines Fast-Food-Pakets führten aber letztendlich auf die Spur zu einem Vietnamesen, der in Tschechien lebt. Schiener übergab vor etwa drei Wochen den Stoff an die tschechischen Kollegen. „Rauschgift ist ein großes Problem. Jede Stunde ist hier gut investiert." Auch bei den Staatsanwaltschaften und Gerichten würden diese polizeilichen Einsätze hochgeschätzt.
Anekdote am Rande: Ex-Landgerichtspräsident Walter Leupold habe einmal nicht ganz ernst geantwortet, als er gefragt wurde, ob die drastischen Strafen, die am Landgericht verhängt wurden, schon präventive Wirkung zeigten. Er entgegnete, dazu könne er nichts sagen, weil sich die Verurteilten alle noch in Haft befänden.
„Wenn wir nur einen davon abhalten, sich da drüben Rauschgift zu kaufen, dann haben wir schon einen großen Erfolg zu verzeichnen,“ ist Schiener überzeugt. In seiner Zeit am Kommissariat 4, Rauschgiftkriminalität in Weiden, habe er es hautnah miterlebt, als mehrere Hundert Wohnungen durchsucht wurden. Mit dem Drogenkonsum gehe eine soziale Verelendung einher. „Die Leute verlieren ihre Arbeit, die sozialen und familiären Kontakte und das ist ganz schlimm.“
Zudem gehöre vor allem der Handel mit falschen ID-Karten, die im Internet so ab 150 Euro erworben werden können, zum Arbeitsfeld der Grenzpolizei. Damit könne der Kunde das Privileg eines EU-Bürgers erwerben. Bei den Ermittlungen hätten die Polizeibeamten die Feststellung gemacht, dass die Leute immer ganz irritiert seien, wenn sie überführt würden. Es heiße zum Beispiel: „Ich war in Rheinland-Pfalz im Einwohnermeldeamt und habe mich dort mit diesem Dokument angemeldet. Bei einem Verkehrsunfall habe ich mich mit diesem Dokument bei der zuständigen Polizeidienststelle ausgewiesen.“ Verwundert zeigten sich die Überprüften dann, warum gerade in Waidhaus damit Schluss sein soll. Dies zeige die hohe Spezialisierung der Grenzpolizeibeamten vor Ort.
Bei einer Fachkonferenz mit Leitern der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizeiinspektionen im Präsidium Oberpfalz wurde unter anderem festgelegt, dass bei derartigen Fälschungen ein Gutachten durch das Landeskriminalamt entbehrlich ist, wenn der Urkunden-Spezialis einen Prüfbericht erstellt. „Da sieht man, wie qualitativ hoch eure Arbeit angesehen ist.“
Straftäter, die bereits im Grenzbereich aus dem Verkehr gezogen werden, richten logischerweise im Landesinneren keinen Schaden mehr an.
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