Über ein richtig großes Interesse durften sich Pfarrgemeinderat und Katholischer Frauenbund beim Anpacken eines weltlichen Themas freuen. Der heiße Sommerabend hielt niemand davon ab, im Kolpingheim zuzuhören und mitzureden. Beim öffentlichen Vortragsabend ging Bildungsreferent Bernhard Suttner aus Windberg vor allem gegen die Versuchung zur Resignation an. „Ist Klimawandel eine Herausforderung auch für mich?“, warf Frauenbundsprecherin Christl Kaas bei ihren einleitenden Worten auf.
Mit Zitaten von Papst Franziskus vertiefte der Gastredner seine Thesen und sagte: „Vor den ganz großen Problemen fühlen wir uns in aller Regel hilflos: Den Hunger in der Welt, die Armut, Kriege, Missachtung der Menschenrechte und jetzt auch noch die drohende Klimakatastrophe.“ Die Menschheit werde aber aufgerufen, sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, Änderungen im Leben, im Konsum und in der Produktion vorzunehmen. Dazu ging Suttner auf den „Treibhauseffekt“ ein und nannte die Quellen der klimaschädlichen Gase. Der Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre müsse verringert werden. Nun würde sich eventuell der Eine oder Andere denken: „Was kann ich als einer von sieben Milliarden Menschen auf der Erde da schon bewirken?“ oder „Müssten da nicht erst einmal die Industrie, die große Politik und die Wissenschaft große Umwälzungen vollziehen?“
Suttner forderte als Antwort jeden Einzelnen auf, allein durch eine bewusste Mitwirkung an die Lösung für eines der größten Menschheitsprobleme zu gehen. Die Herausforderung sei allerdings nicht klein, weil es um weit mehr gehe, als um den Austausch von ein paar Glühbirnen und um die Mülltrennung. Nach Ansicht des Referenten gehe es vielmehr um die Entwicklung eines "enkeltauglichen" Lebensstils mit weit weniger materiellem Verbrauch und einem anderen Wohlstandsbegriff. Im Anschluss entwickelte sich eine sehr rege Diskussion, aus der Suttner das Fazit zog: „Fangen wir bei uns selbst an was zu ändern – schieben wir es nicht auf andere.“
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