Waidhaus
06.05.2024 - 09:00 Uhr

Heimat.Erlebnistag: Führung durch das Rathaus in Waidhaus kommt an

Wer weiß, seit wann der Waidhauser Bürgermeister bei besonderen Anlässen eine Amtskette trägt? Diese und viele weitere Antworten hat beim „Heimat.Erlebnistag 2024“ am Sonntag Markus Bauriedl gegeben.

Andreas Ringholz (vorne, rechts) erzählt unter anderem über die Brände in Waidhaus. Bild: pi
Andreas Ringholz (vorne, rechts) erzählt unter anderem über die Brände in Waidhaus.

Der Waidhauser Rathauschef Markus Bauriedl blickte bei der Führung durch das Rathaus am Sonntag auf 1940 zurück, als nach dem Frankreich-Feldzug eine westfälische Einheit nach Waidhaus versetzt worden war. „Unter den Landsern war Herbert Betschler“, sagte er. Laut Bauriedl hatte dieser nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs oft Urlaub im Grenzmarkt gemacht und viele Freundschaften geschlossen. „Ein paar Wochen in Waidhaus waren ihm dann so viel wert wie anderen eine Kur in einem Bad“, zitierte Bauriedl Betschlers Aussage gegenüber dem damaligen Bürgermeister Josef Grötsch. „Zum Dank für die schöne Zeit übergab der Goldschmiedemeister Betschler dem Markt 1961 eine Bürgermeister-Amtskette. Sie ziert fünf Plaketten mit dem Wappen und den einheimischen Berufsständen, wurde in circa 400 Arbeitsstunden gefertigt und hatte einen Wert von etwa 4000 Mark.“

Der Rathauschef hatte aber noch viel mehr zu erzählen, darunter zu dem 1906 errichteten Rathaus. „Hier war auch die Schule“, sagte er. „Bis zum Schuljahr 1982/1983 wurde dort unterrichtet. Und ab dem Schuljahr 1983/1984 waren dann alle in der 1969 eingeweihten neuen Schule.“

Aussagekräftig ist auch die vom Bildhauer und Kunstmaler Max Fischer aus Neustadt/WN entworfene und vom Waidhauser Steinwerk Reichenberger aus Flossenbürger Granit gefertigte Geschichtssäule im Eingangsbereich des Rathauses. Sie enthält unter anderem Daten zur Bahn und Post, zum Zoll oder auch zur Pfarrei.

Die vielen Teilnehmer an der Führung, unter ihnen Pfarrer Adam Karolczak, waren außerdem beeindruckt von der Ausstellung „Waidhauser Geschichte/n“ des Heimatkundlichen Arbeitskreises (HAK). Andreas Ringholz spannte in seinen Erläuterungen einen Bogen von der ersten urkundlichen Erwähnung um 1138 über den Dreißigjährigen Krieg und die zum Teil verheerenden Brände bis hin zu Ereignissen in der jüngeren Geschichte. „Jedes Thema ist eigentlich eine Ausstellung wert“, fand der HAK-Vorsitzende und Ortsheimatpfleger und wies auch auf die Bilderpräsentation zum Heimatfest 2013 hin.

 
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