Beim „Kalten Baum“ bietet sich wachsamen Augen einer der genialsten Blicke auf Burg Leuchtenberg. Überhaupt besticht die Anhöhe dort mit einer genialen Rundumaussicht. Warum es bis heute kein beliebtes Ausflugsziel ist, liegt nicht unbedingt an der direkt vorbeiführenden Autobahn. Genaueres wusste Autorin Maria Hirsch und erzählte davon bei einem einmaligen Abend im Gemeindezentrum des Rathauses.
Geschichte, Sage, Historisches und Lokales verknüpfte die beliebte Vorleserin zu einer packenden Einheit. Die „Aquarellmaler“ um Ernst Umann steuerten die passenden Motive zu Meditation, Vertiefung und Visualisierung bei. „Das war für die Maler ein Haufen Arbeit“, sagte Grötsch einleitend und ergänzte: „Dieses Thema stellte eine große Herausforderung dar, aber wir haben es ganz gut hinbekommen.“ Seit 16 Jahren sei die Gruppe mit Teilnehmern aus Eslarn, Schönsee, Neustadt/WN und Wernberg-Köblitz nunmehr zusammen und wohl zwischenzeitlich auch zusammengewachsen. Den beiden Bürgermeistern, Margit Kirzinger und Markus Bauriedl, dankte Grötsch für die Überlassung der Räume, nachdem die Werke bis Sonntag, 1. Dezember, ausgestellt bleiben.
Bürgermeisterin Kirzinger zeigte sich „hin und weg“ von den Bildern und stellte den Wert der Maler als Künstler heraus: „Mit meinen zwei linken Händen kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man so etwas Schönes zusammenbringt. Für die Ausstellung sei sie vom ersten Augenblick an „Feuer und Flamme“ gewesen. Durch die Vorarbeit des Heimatkundlichen Arbeitskreises könne die Marktgemeinde zudem besondere Lichtquellen für die Beleuchtung der Bilder zur Verfügung stellen.
Über die ausgesprochene „Freude über das Interesse an den Werken unserer Gruppe“ hinaus, gewährte Hirsch den Besuchern des „selten schönen Abends“ Einblick in die Gemeinschaft: „Wir sind wirklich eine ganz besondere Truppe, weil es keinen Neid unter uns gibt. Was wir können, was wir zusammenbringen, ist geprägt von einer vornehmen menschlichen Art und feinsinnigem Humor.“ Als der Gedanke zu Bildern zur Sage aufgetaucht sei, hätte sich Sonderbares zugetragen: „Je weiter wir in die Thematik eingedrungen sind, desto besser hat es uns gefallen.“
Sagen seien ein altes Kulturgut, leitete Hirsch in ihre Lesung im Rahmen der Vernissage dann ein. Diese umzusetzen stünde im ureigensten Sinn der Erzählung. Sagen wollten ebenso zeigen, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten solle. Und schon startete die beeindruckende Mischung aus Geschichte, großformatigen Übertragungen der gemalten Bilder mittels Leinwand und wunderbar passenden Musikstücken durch das Klarinettenquartett des Musikvereins unter Leitung von Hermann Mack. Eine Stunde lang zog die Autorin ihre vollends lauschenden Zuhörer in den Bann ihrer ausgeschmückten Version der Sage um das Drama der unglücklichen Liebe zwischen der Landgrafentochter und den Knappen ihres Vaters. Darüber hinaus erfuhren die aufmerksamen Zuhörer vom wirklichen Ursprung des Namens Leuchtenberg über den sich die Heimatkundler seit Jahrzehnten streiten.
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