400 Jahre "Waidhauser Frieden" sollen gefeiert werden. Zum Beginn des neuen Jahres mehren sich die Vorbereitungen massiv, und auf die beiden Festleiter kommt eine Menge an Arbeit zu. Der Zeitpunkt rückt unaufhörlich näher, an dem der Grenzmarkt das „Friedensfest 1621“ gebührend ausrichten will.
Der Markt Waidhaus will an das historisch bedeutsame Ereignis mit einem extravaganten Fest erinnern. Vom 16. bis 18. Juli 2021 soll es ein großes Markttreiben mit Händlern, Speis und Trank, Musik, Trubel, Gaukelei, einem großem Heerlager mit historischer Waffenschau und spannenden Vorführungen geben.
Die Fäden der Organisation laufen bei Kerstin Wilka-Dierl und Andreas Ringholz zusammen. Durch ihre Mitgliedschaft im „Weydhauser Fähnlein“ fühlen sich der Ortsheimatpfleger und die geschäftsleitende Beamtin der Marktverwaltung in diesem geschichtlichen Metier sehr wohl. Darüber hinaus ist Ringholz ein versierter Kenner der Materie als unermüdlicher Forscher heimatkundlicher Begebenheiten. Gemeinsam können die beiden Köpfe an der Spitze auf ihren Erfahrungsschatz beim Werden des enorm erfolgreich verlaufenen historischen Wochenendes beim Heimatfest des Jahres 2013 als Mitwirkende zurückgreifen.
Nur historische Gruppen
Durch das Mitziehen von Bürgermeisterin Margit Kirzinger, der Marktratsfraktionen und der Vereine mitsamt dem Kartell unter Leitung von Tobias Kirner steht ein agiler Festausschuss hinter den beiden Festleitern und dem großen Vorhaben. An allen drei Festtagen wird es durchgängig ein historisches Markttreiben im Ortskern geben. Zur Bedeutung des geschichtlichen Datums sollen einzig darstellende Gruppen aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs teilnehmen. „Um eine möglichst große Authentizität zu schaffen, damit sich die Besucher auf eine Zeitreise begeben und sich um 400 Jahre zurückversetzt fühlen dürfen“, erläutert Wilka-Dierl.
Professionelle Darsteller
Für alle Besucher werde auf mehreren Bühnen zwischen Emmeramskirche und Rathaus bis hinunter zum Bahnhofsplatz allerhand geboten. Ergänzend sei gegenüber dem Hans-Sommer-Sportheim ein großes Heerlager verschiedener Gruppen geplant, bereichert durch Ausstellungen und verschiedene Vorführungen. Einen weiteren Höhepunkt sehen die Vorbereitenden im Nachstellen damaliger Geschehnisse durch professionelle Darsteller.
Mit dem Eintritt in die heiße Phase hoffen die Wegbereiter noch mehr auf die tatkräftige Mitwirkung und Unterstützung aller Waidhauser Vereine: „Nur gemeinsam können wir das Friedensfest 1621 zum Erfolg führen.“ Ähnlich den neu aufgelegten See- und Bürgerfesten sollen die Vereine am Erlös beteiligt werden.
Helfer gesucht
Durch den von Expertin Christl Schmidt aufgebauten und über Jahre betreuten Kostüm- und Requisitenfundus kann Waidhaus selbst auf einen unermesslich reichen Schatz zurückgreifen. Für das Aufbereiten, Reparieren und Ausbessern würden immer noch Helfer gesucht. Zumindest die Teilnehmerinnen am AWO-Nähstammtisch hätten bereits ihre Mithilfe zugesagt. Wer gerne mit Nadel und Faden umgeht und helfen möchte, ist eingeladen im Januar unter fachkundiger Anleitung mit anzupacken. Auch wer Interesse an jeglicher Mithilfe hat kann sich an die Festleiter wenden.
"Waidhauser Frieden" von 1621
Zum 400. Jahrestag des Aufeinandertreffens der Truppen von Johann T‘Serclaes Tilly und Ernst Graf von Mansfeld zwischen Roßhaupt und Waidhaus wird im Markt ein außergewöhnliches Fest vorbereitet. Nicht um des Dreißigjährigen Kriegs Willen, sondern weil im September 1621 ein „Waidhauser Frieden“ hier ausgerufen wurde und damit ein Ende der feindlichen Handlungen zwischen evangelischen und katholischen Christen greifbar nahe schien. Die Mansfeld‘schen Truppen zogen ab, ringsum wurden die Kirchenglocken geläutet und allgemein herrschte große Freude in der Bevölkerung des Grenzgebiets: „Der Krieg ist vorbei.“ Tatsächlich endete der Dreißigjährigen Krieg erst mit dem Westfälischen Friedensschluss im Jahr 1648.
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