Mit dem jüngsten Kauf weitläufiger Forstflächen hat der Freistaat eine Lücke unweit der Landesgrenze geschlossen. Die bisherigen Privatwälder sind nun durch verschiedene Grundstücksverkäufe reiner Staatswald. Weil die Forstverwaltung zusätzlich einen querenden Waldweg einziehen wollte, musste der Sachverhalt öffentlich gemacht werden, informierte Bürgermeister Markus Bauriedl in der Marktratssitzung.
Durch die Grundstückskäufe liege der noch immer so benannte Finsterholzweg nun komplett auf Staatsgebiet. Die Kommune sei deshalb gebeten worden, den zwischen Reichenau und Grafenau führenden Feld- und Wanderweg aus dem offiziellen Straßenverzeichnis zu entfernen. Der Fachbegriff hierfür laute „einziehen“. Als Begründung führe die Forstverwaltung die Verkehrssicherungspflicht an, wonach offizielle Wege befahrbar zu halten seien. Zwar handle es sich um einen Wanderweg, jedoch sei eine weitere Nutzung zum Begehen davon nicht betroffen. Jeder Waldspaziergänger sei auf eigene Gefahr unterwegs. Eine Rücksprache mit dem OWV sei erfolgt.
Diese wenig schlüssige Argumentation nahm Markträtin Vera Stahl zum Anlass, um sich nach den Verantwortlichen für die Verkehrssicherheit des Weges zu erkundigen: „Wer müsste denn die Freihaltung bezahlen?“ Nachdem Bürgermeister Bauriedl die kompletten Kosten bei der Forstverwaltung sah, betonte Stahl: „Dann hat die Marktgemeinde ja keinen Nachteil.“ Das Gemeindeoberhaupt hielt jedoch dagegen, dass sich der Weg in einem sehr schlechten Zustand befinde: „ Er müsste komplett hergerichtet werden. Zum Wandern müsste er auch nicht gewidmet sein.“ Unterstützung erhielt Bauriedl von Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl: „Wir haben einen Weg, der nicht genutzt werden kann, obwohl er öffentlich gewidmet ist. Dann ist er es eben nicht mehr. Der Weg hat seine Bedeutung verloren.“ Zugleich mahnte zweiter Bürgermeister Josef Schmucker zu mehr Naturschutz: „Man muss nicht überall hinfahren können. Warum sollten wir dagegen sein, wenn man etwas renaturieren kann?“ Einstimmig sprach sich das Gremium daraufhin für die vom Staat gewünschte Einziehung aus.
- 38 Festmeter Holzeinschlag
Die Thematik Wald war damit aber noch nicht abgehakt. Dritter Bürgermeister Ewald Zetzl informierte über das Gemeindeholz. Der im vergangenen Jahr von ihm angekündigte Holzeinschlag sei erledigt. 38 Festmeter seien es geworden, die die Kommune an die Waldbesitzervereinigung Vohenstrauß-Eslarn verkauft hat. Die Maßnahme sei in steter Absprache mit Förster Stefan Stangl und Forstbediensteter Johanna Hauke gelaufen, wobei es laufend einen engen Austausch untereinander gegeben habe. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz des dritten Bürgermeisters gab es daraufhin großen Beifall aller Markträte, nachdem sich Zetzl hierfür nicht nur ehrenamtlich, sondern auch durch eigenen körperlichen Arbeitseinsatz zur Verfügung gestellt hatte.
- Längere Garantie für Kommunalfahrzeug
Aus dem nichtöffentlichen Teil der Dezembersitzung informierte Bürgermeister Bauriedl über die Zusage einer Garantieverlängerung für das neu beschaffte Kommunalfahrzeug Hako City-Master 1600. Wegen der frühzeitig nötigen Reparaturen habe die Marktgemeinde nach Verhandlungen nun eine Ausweitung auf 36 Monate erzielt.
- Garage genehmigt
Außerdem befürworteten die Markträte die Errichtung einer Garage mit Geräteraum für Gartengeräte am Grillenweg. Das Vorhaben musste in die Sitzung, nachdem der Bebauungsplan durch eine Gebäudehöhe von drei Metern und der freistehenden Lage außerhalb des möglichen Baufensters nicht eingehalten wird.
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