Über Ostern nach Tschechien zum Waffenkauf? Diese Idee hatten scheinbar mehrere Bürger, schaut man auf die Statistik der Bundespolizei Waidhaus. Acht Schlagringe entdeckten die Beamten in Sportschuhen, Jacken und Fußballschuhen. In Kofferräumen fanden sie drei Pfeffersprays. Zwei Elektroimpulsgeräte, ein Butterfly-Messer und ein Springmesser lagen zum Teil unter den Sitzen oder im Handschuhfach. Alle "Schmuggler", die entweder über Waidhaus oder Waldsassen einreisen wollten, bekamen Anzeigen nach dem Waffengesetz und mussten ihre Ostereinkäufe abgeben, berichtet die Polizei.
Zudem nahmen die Polizisten gesuchte Straftäter fest. Ein Mann etwa war wegen Körperverletzung zu 1500 Euro Strafe verurteilt, hatte diese bislang aber nicht bezahlt. Als ihn die Waidhauser Bundespolizisten aufgriffen, half ihm ein Verwandter aus der Patsche, der seine Schulden überwies. Der 54-jährige Straftäter wäre ansonsten 100 Tage im Gefängnis gelandet.
Ebenfalls wegen Körperverletzung schuldete ein 38-Jähriger der Justiz 900 Euro. Nach seiner Festnahme bei Waidhaus bezahlte er und durfte weiterfahren.
Ein 29-Jähriger beglich seine Schulden aus einem Prozess wegen Fahrens ohne Führerschein. Nachdem er die 800 Euro bezahlt hatte, entging er 20 Tagen Gefängnis. Ähnlicher Fall, gleicher Ausgang bei einem "chronischen Schwarzfahrer in Bus und Bahn", wie die Polizei schreibt. Der Mann bezahlte die längst fälligen 280 Euro, zu denen ihn ein Gericht verurteilt hatte. Er bezahlte und musste nicht für 10 Tage in eine JVA.
155 Euro offener Justizschulden beglich eine 58-Jährige, die laut Polizei im Straßenverkehr "eine Ordnungswidrigkeit" begangen hatte. Auch sie entging damit einer Gefängnisstrafe – in ihrem Fall vier Tagen.
Drei Männer erwischte die Bundespolizei zudem mit gefälschten Führerscheinen. Alle erhielten Anzeigen wegen Verschaffens amtlicher Ausweise und mussten die gefälschten Dokumente abgeben.
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