Waldsassen
04.06.2019 - 10:24 Uhr

Alte Zöpfe abschneiden, Neues wagen

Zum mittlerweile 45. Köllergrün-Fest lud am Samstag der Gerwigkreis Waldsassen an die legendäre Gründungsstätte des Klosters ein.

Hauotzelebrant beim Köllergrünfest war diesmal Pfarrer Sven Grillmeier aus Kirchenlaibach. "Assistiert" wurde er vom "Kappl-Pfarrer", Pater Friedhelm Czinczoll. Bild: kro
Hauotzelebrant beim Köllergrünfest war diesmal Pfarrer Sven Grillmeier aus Kirchenlaibach. "Assistiert" wurde er vom "Kappl-Pfarrer", Pater Friedhelm Czinczoll.

Gerwigkreis-Vorsitzender Manfred Brunner freute sich zu Beginn des Gottesdienstes, dass wieder zahlreiche Gläubige gekommen waren. Sein besonderer Dank galt „Chef-Organisator“ Andreas Grillmeier, der Münchenreuther Bauernkapelle und dem Männergesangverein Waldsassen für die Gestaltung des Gottesdienstes.

Dem Gottesdienst vorangegangen war ein Kirchenzug, angeführt von der Münchenreuther Bauernkapelle und der Feuerwehren. Mit dabei war auch das Österreichische Kriegerkorps, dem Sven Grillmeier als Feldkurat angehört. Zu Beginn des Gottesdienstes bekundete Grillmeier seine Freude, dass er nach 2005 wieder einmal als Prediger hierher kommen dürfe. Er übermittelte auch die Grüße von Äbtissin Laetita Fech und ihres Konvents: Sie waren nicht dabei, weil sie Besuch von Zisterzienserinnen aus dem Kloster Thyrnau (Diözese Passau) bekommen hatten. Aber im Geiste seien die Schwestern mit dabei.

„Etza san ma auf d'Predigt g'spannt, ich a“, so der Pfarrer augenzwinkernd. Als gebürtiger Waldershofer fühle er sich mit Waldsassen immer verbunden, auch weil er hier als Praktikant tätig gewesen sei. „Die Verbindung zu Waldsassen ist nie abgerissen.“ Er halte sich über Waldsassen mittels Zeitung oder übers Internet stets auf dem Laufenden.

Köllergrün, so der Prediger, sei der Inbegriff von Ende und Neubeginn geworden, so Pfarrer Grillmeier, ehe er auf das Leben von Gerwig einging. Er habe sich hier in Köllergün in die Einsamkeit zurückgezogen, aber immer wieder Neues vollbracht. Gerwig habe immer wieder Geliebtes zurückgelassen und was Neues angefangen. Dies sei auch aktuell in Waldsassen so: Dies habe er bei einer Stadtführung erfahren. Viel Altes sei abgerissen worden und Neues entstanden. Aus der Tradition müsse man auch lernen, über ihren Sinn nachdenken und dies dann an die nächste Generation weitergeben. So könne man mit der Heimat weiter verbunden bleiben und sich wohl fühlen.

Dies sei im Glauben nicht anders, sagte Grillmeier. “Die Haydn-Messe ist zwar recht schön, aber wir können auch neuere Lieder singen.“ Alte Zöpfe abschneiden und Neues wagen, auf einen Neubeginn setzen – dies sei nicht falsch. „Halten wir alle zusammen, damit unsere Heimat lebenswert und damit unser Glauben für die Jugend attraktiv bleibt.“ Mit der Hilfe des heiligen Geistes sei dies machbar. „Ohne ihn leben wir in der Asche der Tradition weiter.“

Pfarrer Sven Grillmeier: "Schneiden wir alte Zöpfe ab, wagen wir was Neues, setzen wir auf einen Neubeginn." Bild: kro
Pfarrer Sven Grillmeier: "Schneiden wir alte Zöpfe ab, wagen wir was Neues, setzen wir auf einen Neubeginn."
Die Münchenreuther Bauernkapelle und der Männergesangverein Waldsassen gestalteten den Gottesdienst an der Köllergrün-Gedenkstätte. Bild: kro
Die Münchenreuther Bauernkapelle und der Männergesangverein Waldsassen gestalteten den Gottesdienst an der Köllergrün-Gedenkstätte.
 
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