Damit hat der 51-Jährige sein Ergebnis von 2014 nahezu wieder erreicht. Damals sammelte Sommer 65,01 Prozent der Stimmen. Auf Rang zwei kam SPD-Kandidat Helmut Zeitler mit 21,67 Prozent, Freier Wähler Johann Wurm holte 13,42 Prozent.
"Ich schwitz'", sagt Sommer im Vorbeigehen, als er während der Auszählung der Stimmen die Treppe herunterkommt, hemdsärmelig. Die Jacke hat der Rathauschef abgelegt. "Das ist schon spannend. Im ganzen Haus ist Action." Im Vorbeigehen verrät er augenzwinkernd, dass er sich 67 Prozent wünscht: Bei den Bürgermeisterwahlen seit 1948 hatte Franz Fischer mit 66,9 Prozent den bisherigen Rekord erzielt. Den würde Sommer gerne toppen.
Drei Blumensträuße
In der Bürgerinfo laufen unterdessen die Schnellmeldungen ein, die in das Computersystem im Rathaus eingegeben werden und wenig später auf der großen Videowand im Rathausfoyer erscheinen. Gut 30, 40 Leute sind da und verfolgen gespannt die Entwicklung. Kurz nach 19 Uhr ist es dann soweit. Sommer kommt mit drei Blumensträußen ins Foyer. Seine Frau Doris erhält einen, außerdem Maria Wurm und Zeitlers Lebensgefährtin Tanja Kruppa. "Egal wie es ausgegangen wäre, heute wäre ich ohnehin noch Bürgermeister", sagte Sommer den Lebenspartnerinnen der Kandidaten "im Namen von uns dreien herzlichen Dank". Zuletzt würdigt Sommer den fairen Wahlkampf in den vergangenen Wochen, worauf die Besucher im Foyer kräftig klatschen.
"Das ist ein super Ergebnis", freut sich Bernd Sommer in einer ersten Stellungnahme und gesteht ein, dass sein Ziel - die 67 Prozent - schon ambitioniert gewesen sei. "Das war bei zwei starken Kandidaten mit den entsprechenden Themen nicht einfach." Jetzt gehe es darum, wie die nächsten sechs Jahre gestaltet werden. "Das Ergebnis ist für mich Motivation weiterhin Vollgas zu geben." Zur Debatte um die Bundesstraßen-Verlegung sagte Sommer, wäre diese das einzige Thema gewesen, so hätte er wohl deutlich schlechter abgeschnitten. "Ich weiß aber, dass viele gesagt haben: ,Der Sommer passt, aber die Straße zwickt mich ein bisserl'." Darauf müsse man jetzt eingehen. "Wir finden eine gute Lösung."
Eine neue Erfahrung
SPD-Kandidat Helmut Zeitler sprach im Zusammenhang mit den vergangenen Wochen von einem "neuen Erfahrungswert". Zeitler zeigte sich mit seinem Ergebnis durchaus zufrieden. "Das passt schon." Er sei soviel Realist um zu wissen, dass er gegen den Amtsinhaber nicht gewinnen habe können. "Ich wollte das demokratische Angebot sein." Als "gute Zeit" bezeichnet Zeitler die vergangenen Wochen im Rückblick. "Mit so einer Mannschaft macht das richtig Spaß." Nach 15 Jahren Stadtrat habe er sich schon einmal auf eine solche Reise einlassen können. Zeitler lobt den sachlichen Wahlkampf, ohne Angriffe und Beleidigungen.
"Ich bin insgesamt zufrieden", freut sich Freier Wähler Johann Wurm. "Dass sich die Arbeit rentiert habe ich gesagt: Zehn Prozent plus x möchte ich haben. Das war mein Ziel." Vor allem aber strebe seine Fraktion in der nächsten Periode mehr Sitze als bisher an. Auch Wurm lobt Sachlichkeit und Fairness in den vergangenen Wochen.
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