Waldsassen
08.03.2019 - 16:47 Uhr

"Wir brauchen jeden Mitarbeiter"

Vor gut vier Wochen informierten Vorstand und Aufsichtsrat der Kliniken AG über die geplanten Veränderungen in Waldsassen. Unter Mitarbeitern dort bleibt die Verunsicherung darüber, wie es mit dem Haus an der Egerer Straße weitergeht.

Die Auswirkungen des „Zukunftskonzepts 2020“ beschäftigen weiterhin die Mitarbeiter in Waldsassen. Bild: dtr
Die Auswirkungen des „Zukunftskonzepts 2020“ beschäftigen weiterhin die Mitarbeiter in Waldsassen.

Die Orthopädie-Reha soll zunächst erhalten bleiben, der Akutbereich geschlossen und das Haus umgewandelt werden zum „Intersektoralen Gesundheitszentrum“ (IGZ) – so die am 11. Februar nach einer Aufsichtsratssitzung verkündeten Veränderungen.

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Schon damals erklärte Kliniken-AG-Vorstand Josef Götz, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. „Wir werden einen großen Teil der Mitarbeiter in Waldsassen weiter dort brauchen.“ Auch wenn dort Arztpraxen eingerichtet werden, müsse die Liegenschaft gereinigt werden, so Josef Götz weiter. Der hauswirtschaftliche Dienst werde nur in geringem Umfang betroffen sein. Es würden weiterhin Pflegekräfte benötigt, etwa für die erweiterte ambulante Versorgung.

Die Orthopädische Rehabilitation sei von den Veränderungen nicht tangiert, so Götz. „Wir gehen eher davon aus, dass wir den einen oder anderen Kopf mehr brauchen, wenn wir einen Vertrag mit Rentenversicherungsträgern schließen.“

Unvermeidliche Versetzungen würden mit dem Betriebsrat besprochen. „Wir versuchen, Lösungen zu finden, die für alle akzeptabel sind.“ Dabei nannte Götz auch die Möglichkeit, an eine zeitweilige Erstattung von Fahrtkosten zu denken, „... ohne das mit jemand abgestimmt zu haben“. Daneben gebe es sicher Mitarbeiter, die in der Mitte zwischen Waldsassen und Weiden oder zwischen Waldsassen und Tirschenreuth wohnen. „Dann ist es im Prinzip egal, wohin sie fahren.“

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Götz sei es wichtig, Personal und Betriebsrat bei weiteren Schritten mit einzubinden. „Wir brauchen jeden Mitarbeiter in Zeiten eines Fachkräftemangels“, so Götz. „Deshalb werden wir viel dafür tun, dass wir niemanden verlieren.“ Inzwischen laufen Gespräche zwischen Mitarbeiter-Vertretern und Vorstand – auch darüber, wie es am Standort Waldsassen weitergeht. „Wir hängen total in der Luft“, beschreibt eine Mitarbeiterin die Stimmung im Hinblick auf die ungewisse Situation: Das Personal bleibe im Unklaren. „Noch sind wir ein Krankenhaus.“ Möglicherweise kämen die Neuerungen auch erst später als geplant. In den Reihen des Personals gibt es auch Verständnis dafür, dass Kräfte gebündelt werden müssen. Dies sei aber problematisch für Leute, die 40 Jahre in Waldsassen gearbeitet haben und nun anderswo eingesetzt werden sollen.

 
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