Der Gerwig-Kreis Waldsassen hat sich der Rosenkranzsäulen angenommen. Die vier Meter hohen Stationen am Weg zur Kappl bei Münchenreuth waren 2008 von der Gemeinschaft grundlegend saniert worden. Doch Wind und Wetter hatten den 15 Bauwerken seither sehr zugesetzt.
"Trotz der vom ehemaligen Stadtbaumeister Arno Ritz durchgeführten alljährlichen Reinigung der oftmals stark verschmutzten und zum Teil von Moos bewachsenen Säulensockel schien eine Runderneuerung vom Eisenkreuz auf den Säulendächern bis herunter zum Sockelfundament dringend geboten", schreibt Vorsitzender Manfred Brunner in einer Mitteilung.
Ein Kostenvoranschlag zur Sanierung aller 15 Säulen wies einen Betrag von rund 10.000 Euro aus. Nach einem Hinweis der Ikom Stiftland, wonach solche Vorhaben über ein Regionalbudget nach den Finanzierungsrichtlinien Ländliche Entwicklung gefördert werden könnten, informierte Ikom-Mitarbeiter Markus Frank den Gerwig-Kreis über die Details. Im Herbst 2023 wurde der Antrag auf Übernahme eines Teils des Finanzbedarfs gestellt.
Im Spätsommer 2024
Da die Rosenkranzstationen denkmalgeschützt sind, musste den Angaben zufolge auch noch die Einwilligung des Landesamtes für Denkmalpflege beantragt werden. Eine gemeinsame Begehung mit Raimund Karl von der Dienststelle in Regensburg habe schließlich zur gewünschten Genehmigung der Sanierungsmaßnahme geführt.
In Abstimmung mit der Denkmalbehörde starteten den Angaben zufolge die Arbeiten während einer Trockenperiode im Spätsommer 2024: Die Eisenkreuze mussten entrostet und neu gestrichen werden. Die Säulendächer – teils mit dicken Moospolstern bewachsen – waren wie der gesamte Putz an den Säulen gründlich zu reinigen. "Besonders viel Arbeitsaufwand erforderten hier die Säulensockel", schreibt Brunner: Nach der Ausbesserung von Putzschäden wurden alle Säulen mit Spezialfarbe neu gestrichen.
Bild- und Schrifttafel sauber
Schließlich musste auch noch für die Funktionstüchtigkeit der Drainage gesorgt werden, um stehendes Wasser an den Fundamenten der Säulen zu verhindern. Dazu wurde die zum Teil von Laub abgedeckte und von Strauchwerk überwachsene Kiesschüttung rund um die Sockel erneuert.
Nicht in die Sanierung einbezogen werden konnten laut Angaben die Bild- und Schrifttafeln. Sie wurden zwar gesäubert, eine Neufassung durch einen Fachbetrieb hätte laut Angebot rund 35.000 Euro gekostet. "Das wäre einerseits von der Ikom als Kleinprojekt nicht mehr förderfähig und andererseits für die sowieso mit einem nicht geringen Restbetrag belastete Kasse des Gerwig-Kreises einige Nummern zu groß", so Brunner.
Teilnehmer der Rosenkranzprozession am Samstag, 12. Oktober, (Beginn 18 Uhr, erste Station Münchenreuther Straße) können die wie neu strahlenden Rosenkranzstationen erleben.
Rosenkranzsäulen
- Einmalig in Europa sind die 15 Säulen am Stationsweg zwischen Waldsassen und der Kappl bei Münchenreuth.
- Errichtet 1698 von Abt Albert Hausner.
- Bildmotive zeigen Szenen des freudenreichen Rosenkranzes (erste bis fünfte Station) und des schmerzhaften Rosenkranzes (sechste bis zehnte Station). Die letzten fünf Stationen zeigen Motive des glorreichen Rosenkranzes.
Quelle: www.tourismus.waldsassen.de
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