Waldsassen
07.11.2023 - 08:53 Uhr

"Gib uns Frieden!" als große Bitte beim Herbstkonzert in der Basilika Waldsassen

Ein außergewöhnliches Erlebnis bereiteten die Ausführenden des Großen Herbstkonzerts in der Basilika Waldsassen. In Anbetracht der weltpolitischen Lage vermittelte das Programm eine unüberhörbare Botschaft.

Mit einem außergewöhnlichen Ereignis ist am Sonntag in der Stiftsbasilika der Abschluss der Veranstaltungsreihe in diesem Jahr eingeläutet worden. Das traditionelle Große Herbstkonzert bestritten der Chor der Basilika Waldsassen zusammen mit dem Partnerchor Rastislav aus Blansko in der Nähe von Brünn/CZ und Solisten sowie dem Orchester Czech Virtuosi, ebenfalls aus Brünn. Zur Aufführung kamen "Lauda Sion" op. 73 von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie die Messe Es-Dur D 950 von Franz Schubert. Die Gesamtleitung hatte Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter.

Rund 80 Sängerinnen und Sänger zählten beide Chöre, die durch die Basilika nach vorne zum Hochaltar zogen und sich auf der großen Bühne davor postierten. Wenig später gab es von dort den ersten Applaus - von den Mitgliedern des tschechischen Partnerchors: Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl begrüßte die Gäste aus Blansko traditionell in deren Heimatsprache. Die Zeilen hatte Günther Juba übersetzt, dem der Pfarrer in der Begrüßung Genesungswünsche schickte.

Blick ins Heilige Land

Kurz ging Vogl auf die Werke ein und schlug den Bogen zur Gegenwart: Die Sequenz "Lauda Sion" thematisiert das Abendmahl und lenkt den Blick somit auf Jerusalem im Heiligen Land, wo zurzeit Krieg herrsche. Dazu verwies der Pfarrer auf die Schlusspassage der Schubert-Messe mit dem mehrmals wiederholten "Dona nobis pacem" ("Gib uns Frieden!").

Wenig später bereiteten die Ausführenden eine außergewöhnliche Darbietung, wie im Anschluss mehrfach zu hören war. "Ein bombastisches Klangerlebnis", fand ein Zuhörer nach dem Konzert ob der Fülle der Sängerinnen und Sänger. Beeindruckend auch die Solisten - Manuela Falk (Sopran), Jana Hrochová (Alt) sowie David Szendiuch (Bass) und Tomás Černý (Tenor).

Im Credo der Schubert-Messe trat noch ein weiterer Solist aufs Podest: Ottmar Andritzky, Tenor im Chor der Basilika Waldsassen, meisterte seine Aufgabe im "Et incarnatus est" als Tenor II mit Bravour. Ebenfalls wieder dabei war Jean-Philippe Hoh: Der Gastsänger aus der französischen Partnerstadt Marcoussis reist seit Jahren nach Waldsassen, um beim Herbstkonzert den Bass zu verstärken.

Nach dem Konzert folgte ein Stehempfang im Foyer des Rathauses. Bürgermeister Bernd Sommer, der zusammen mit seiner Frau Doris im Konzert war, hatte den Raum für den Anlass zur Verfügung gestellt. Stadtpfarrer Vogl würdigte die großartige grenzüberschreitende Zusammenarbeit beider Chöre. "Mit Leib und Seele und mit schöner Stimme" dabei gewesen seien die Solisten, sagte der Pfarrer. Sie erhielten Blumen, wie auch Jaroslav Martinásek. Er und Ondřej Tajovský, der sich krankheitshalber entschuldigen ließ, hatten die Werke mit dem Chor Rastislav einstudiert.

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Waldsassen20.10.2023
Hintergrund:

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  • Adventskonzert der Wiener Sängerknaben am 2. Dezember, bereits ausverkauft
  • Weihnachtskonzert am Sonntag, 10. Dezember; Alpenländisches Weihnachtsoratorium unter Leitung von Hans Berger, mit Chor der Basilika Waldsassen, Schulchor Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth, Männergesangverein 1865 Waldsassen und Ensemble Hans Berger
  • Karten: in verschiedenen Preiskategorien (30, 24, 18 oder 10 Euro) bei der Tourist-Information Waldsassen, Telefon 09632/88-160, bei bekannten Vorverkaufsstellen, unter anderem nt-ticket.de, Restkarten an der Abendkasse
 
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