Manchmal können Erwachsene von Kindern lernen. Wie Umwelt geht, können nun die Kinder der Krippengruppe im Johanniter-Kinderhaus ihren Eltern erzählen. Sie haben gemeinsam mit der Leiterin des Johanniter-Kinderhauses, Katja Bloßfeldt, und Kinderpflegerin Vanessa Bradler über ein paar Projektwochen hinweg Nachhaltigkeit geübt.
Hintergrund dieser Aktion war der begehrte Titel "Öko-Kids", der seit elf Jahren vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) an Kindergartengruppen verliehen und vom Bayerischen Umweltministerium unterstützt wird. Katja Bloßfeldt und Vanessa Bradler arbeiteten das Projekt aus, die Kinder durften eifrig mitgestalten. Die 28-jährige Kinderhaus-Chefin erzählt, was alles dringesteckt hat in diesen aufregenden Projektwochen. Als eine Voraussetzungen für das Erlangen des Titels nennt Bloßfeldt die Philosophie des Johanniter-Kinderhauses.
Nachhaltigkeit werde groß geschrieben. Die Ausstattung des Hauses, Einkäufe, Spielzeug und das tägliche Spielen insgesamt seien der Nachhaltigkeit unterworfen. "Unser Haus ist komplett darauf ausgerichtet", so Bloßfeldt über die Einrichtung der Johanniter, die noch im Ausweichquartier im ehemaligen Waldsassener Kindergarten untergebracht ist. "Und unser Neubau wird komplett daran orientiert", erzählt sie stolz.
Projekt mit Unterthemen
Das Projekt haben die Fachfrauen in mehrere Unterthemen gesplittet. Eines lautete "Natur erleben im Herbst". Die Kinder bastelten mit Naturmaterialien, stellten selbst Vogelfutter her und gingen hinaus in die Natur, um Vogelstimmen zu hören. Ein weiteres wichtiges Thema war die Landwirtschaft. Beim Besuch eines Bauernhofs lernten die Kinder, wo die Milch herkommt. "Dann machten wir aus der Milch selbst Butter und haben mit der Butter wiederum Kuchen gebacken", so Bloßfeldt. Ziel sei es hier gewesen, nachhaltige Abläufe an einem Beispiel in der Praxis zu zeigen.
Viel Spaß machte auch die Gartenarbeit. Die Kinder legten in der Umweltstation des Klosters Waldsassen aus alten Weinkisten kleine Hochbeete an und pflanzten Radieschen, Salat Ringelblumen, Erdbeeren und anderes. Die eigenen Produkte aus dem Garten durften später bei der Brotzeit aufgegessen werden. Auch "Upcycling" wurde praktiziert, aus leeren Milchtüten wurden Pflanztöpfe. Am Ende hat die LBV-Jury dies alles entsprechend gewürdigt und den Kindern den Titel "Öko-Kids" verliehen.
Brotzeit in der Box
Die einzige Schwierigkeit bei derartigen Projekten sei es manchmal, die Eltern mit ins Boot zu holen, erklärt Katja Bloßfeldt. Es sei zum Beispiel nicht in allen Familien selbstverständlich, den Kindern die Brotzeit in einer Box mitzugeben - stattdessen werde alles fünfmal eingewickelt. Dennoch gab es für die Eltern der Kinder aus der Krippengruppe ein großes Lob für das vorbildliche Mitmachen.
Ein Jahr lang dürfen sich die Buben und Mädchen nun "Öko-Kids" nennen. "Dann müssen wir uns neu darum bemühen. Und das werden wir auch tun", verspricht die Kindergartenleiterin.
"Unser Haus ist komplett darauf ausgerichtet. Und unser Neubau wird komplett daran orientiert."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.