"Das ist ein Unding. Da wird Geld hinausgeschmissen und das Rote Kreuz geht sammeln ...", schimpfte der CSU-Mann am Montag in öffentlicher Sitzung des Stadtrats. Konkret gemeint war das Vorhaben, in Griesbach nach der Versuchsphase dauerhaft einen weiteren Rettungswagen zu stationieren (wir berichteten). Dazu hatte Hoyer Ausschnitte aus dem NT mitgebracht.
"Hätten wir auch gehabt"
Er las aus einem Beitrag über den Neubau der Rettungswache in Neustadt/WN: Die Suche nach einem geeigneten Grundstück dort war schwierig, weil die Rettungsfahrzeuge die vorgeschriebene Frist von zehn, maximal zwölf Minuten nicht einhalten konnten. Wenn dies in Mitterteich gemacht worden wäre, so Hoyer, "... dann hätten wir das auch gehabt". Er verwies dabei auf die im Beitrag von Oberpfalz-Medien genannten Testfahrten in Neustadt vor der Entscheidung für den jetzigen Standort. Aber die Waldsassener Bedenken seien einfach beiseite geschoben worden.
Unvernünftige Lösung
"Unsere Prognosen sind eingetreten", erklärte Bürgermeister Bernd Sommer, der eine Neubewertung der Rettungsdienst-Standorte durchblicken ließ. Aktuell seien in Waldsassen die Rettungsfristen erhöht, aber noch nicht besorgniserregend, in Neualbenreuth dagegen "katastrophal", so Sommer. "Genau das ist eingetreten, was ich gesagt habe." Er riet den Verantwortlichen, bei der nächsten Statistik mal genauer nachzuschauen und darüber nachzudenken, "warum das Programm einen Pfeil hinein macht". Damit meinte Sommer bei der Auswertung die in einem Plan markierten Orte, die noch innerhalb der Rettungsfrist erreicht werden können. Seit der Verlegung des Rettungsdienst-Standorts nach Mitterteich wären dies in Richtung Neualbenreuth Wernersreuth und Poxdorf. Die Zuständigkeit liege zwar beim Rettungsdienst-Zweckverband. Doch Sommer befürchtete, dass weiterhin in dem Schema wie bisher weitergearbeitet wird. "Dann wird auch die nächste Lösung eine unvernünftige Lösung sein."
"Kleines und feines Krankenhaus"
"Das Krankenhaus Waldsassen, ein kleines und feines Haus mit einem hohen Ansehen", sagte Bürgermeister Bernd Sommer am Montag im Stadtrat und meinte, dies sei nicht bei allen Häusern im Verbund der Kliniken Nordoberpfalz AG so. Erarbeitet werde der gute Ruf von der Orthopädie-Reha genauso wie im akuten Bereich. "Das Haus ist gut." Wichtig sei auch die akute Versorgung, "... weil man weiß: 24 Stunden ist ein Notdienst da". Sommer versprach, die von Karlheinz Hoyer geäußerten Bedenken aufzugreifen. Der Bürgermeister benannte das zentrale Problem im Waldsassener Haus: "Ich verstehe auch nicht, warum es nicht gelingt, Ärzte zu gewinnen, die hier tätig sein wollen." Es müssten ja nicht immer junge Mediziner sein; auch ältere könnten hier im Krankenhaus noch einige Jahre ihre Erfahrungen einbringen. Dabei verwies das Stadtoberhaupt auf die besondere Lebensqualität in Waldsassen. In seinen Ausführungen zum Thema Krankenhaus erklärte Karlheinz Hoyer, in Weiden würden vor allem Fusionen mit Partnern im Süden favorisiert, "nach unten", wie er sagte. "Das heißt dann, wenn wir nach unten fusionieren, dann brauchen wir oben etwas weniger, dann muss das weg."
Man müsse aufpassen; Veränderungen gingen leise vonstatten. Es hätte in den vergangenen Jahren mehr in Waldsassen investiert werden sollen, so der Bürgermeister-Stellvertreter in Anbetracht der Modernisierungen an anderen Standorten der Kliniken-AG. "Das ist nicht mehr verständlich." Dabei verwies Hoyer auf die Bedeutung des Krankenhauses für umliegende Gemeinden auch in Oberfranken bis hin zu Patienten aus der Tschechischen Republik - mitunter auch solche, die dort zur Kur sind. "Wir in Waldsassen lassen uns das nicht so einfach nehmen", sagte Hoyer und forderte: "Wir wollen Klarheit, was vorgeht, damit wir richtig handeln können." (pz)
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