„Kondrauer Mineralbrunnen hat die Produktion in Naila bei Bad Steben wie geplant gestartet“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Schon im November seien dort die ersten Flaschen des neuen 0,75 Liter-Glas-Mehrweggebindes aus der Kondrauer-Quelle vom Band gelaufen. Dies werde auf dem Etikett deutlich sichtbar ausgewiesen. Im Januar soll das PET-Sortiment folgen.
„Mit diesem Schritt sichern wir nachhaltig die Zukunft unseres Familienunternehmens. Kondrauer bleibt eine starke Marke und Botschafter unserer Heimat“, wird geschäftsführender Gesellschafter Jonas Seidl zitiert. Aus organisatorischen Gründen würden einige Randsorten im Glasbereich im ersten Quartal 2020 übergangsweise noch in Waldsassen produziert.
Die Verlagerung hat für das Unternehmen allerdings negative Auswirkungen bei Teilen der Kundschaft. „Leider sind unsere Kunden in der Stammregion im Landkreis Tirschenreuth nach wie vor zurückhaltend, was Kondrauer sehr bedauert, da mit dem Schritt der Produktionsverlagerung die Zukunft nachhaltig gesichert wird und die Marke Kondrauer als Botschafter für die Region nach wie vor bestehen bleibt“, erklärt Uschi Ahlborn von der Pressestelle Kondrauer Mineralbrunnen auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Gleichzeitig gebe es aber schon eine erfreuliche Resonanz seitens der Kunden, die das Mineralwasser aus der neuen „Kondrauer“-Quelle in Naila verkostet und „es für sehr gut befunden haben“.
Die Pressesprecherin verweist darauf, dass von der Verlagerung nach Oberfranken insgesamt 26 fest angestellte Mitarbeiter betroffen sind. Ein Mitarbeiter sei inzwischen in Rente, fünf hätten eine neue Beschäftigung gefunden. Von den restlichen 20 Mitarbeitern seien ab 1. Januar 2020 vier Mitarbeiter in der Produktionsgesellschaft in Naila unter Vertrag, zehn Mitarbeiter würden in die Transfergesellschaft wechseln. „Die restlichen sechs Mitarbeiter wollten leider keine der angebotenen Optionen annehmen und sind damit im Rahmen der betriebsbedingten Kündigung noch bis 30. April 2020 in Waldsassen beschäftigt, haben aber größtenteils bereits eine Anschlussbeschäftigung gefunden.“
Zur zukünftigen Verwendung der frei werdenden Produktionshallen und Lagerflächen in Waldsassen gebe es auch Überlegungen. Die Firma plane, eine Teilfläche zu verpachten und sei dazu mit mehreren Interessenten im Gespräch.
Am Standort in der Klosterstadt wird es weiterhin einen Werksverkauf geben. „Um die Verbundenheit zum Heimatort zu untermauern“, habe Kondrauer diesen in den vergangenen Monaten neu gestaltet und erweitert. Der Werksverkauf komme in einer neu renovierten Halle auf dem Betriebsgelände unter. Die offizielle Eröffnung und Vorstellung ist für Ende des ersten Quartals 2020 geplant.
Die Verlagerung der Produktion und Innenlogistik nach Naila hatte Kondrauer Ende März 2019 bekannt gegeben. Als Gründe nannte die Firma immer wieder betriebswirtschaftliche Zwänge und zu geringe Quellressourcen in Waldsassen. Der Unternehmenssitz, die Verwaltung, Werksverkauf und Teile der Logistik bleiben in der Klosterstadt. Für die 35 Mitarbeiter, die in Waldsassen bleiben, gibt es für die nächsten zwei Jahre eine Standort- und Beschäftigungsgarantie.

















 
 
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