Auch wenn die Bezeichnung "Regionalwahl" dies vielleicht erahnen lässt: Mit einer Kommunalwahl ist der erste von zwei Urnengängen der Franzosen am vergangenen Sonntag nicht zu vergleichen. "Die Bürgermeisterwahlen waren ja schon vergangenes Jahr", erzählt Peter Wirth. Dabei sei Amtsinhaber im Rathaus der Partnerstadt Marcoussis, Olivier Thomas, im Amt bestätigt worden, erzählt der gebürtige Waldsassener. Er lebt mit seiner Familie in Frankreich und wohnt in Lisses, etwa 18 Kilometer von der Partnerstadt Marcoussis entfernt.
Bei den Wahlen am Sonntag sind die Vertreter für die Regionalparlamente berufen worden. Diese in etwa mit den Landesparlamenten in Deutschland vergleichbar, aber mit deutlich weniger Kompetenzen ausgestattet. "In Frankreich ist doch alles sehr zentralisiert." Die regionalen Vertretungen könnten aber über Fragen entscheiden, die das Schulwesen oder auch den öffentlichen Personennahverkehr betreffen. "Das ist im Großraum Paris enorm wichtig."
Auch in Waldsassens Partnerstadt bekam die Vertreterin der Konservativen, Valérie Pécresse, mit knapp 28 Prozent die meisten Stimmen. Für Peter Wirth erschütternd ist die "grauenhaft schlechte" Wahlbeteiligung, die landesweit bei rund 34 Prozent lag. "Das finde ich sehr schockierend", so Wirth auch über das Ergebnis auf lokaler Ebene: 35,78 Prozent waren es in den sieben Wahllokalen in Marcoussis.
Ein Grund könnte nach Einschätzung von Wirth sein, dass die Beschränkungen in der Corona-Pandemie wieder aufgehoben wurden und viele am Sonntag unterwegs waren. Eine Briefwahl wie in Deutschland gebe es nicht in Frankreich, erklärt Wirth. Er ist Bundesbürger und besitzt außerdem die französische Staatsbürgerschaft.
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