Neuer PI-Chef ist Erster Polizeihauptkommissar Roland Heldwein. Der Thanhausener ist unter anderem Schlagzeuger in der örtlichen Blaskapelle, Vorsitzender der Feuerwehr und Stadtrat in Bärnau. Aber nicht nur in seiner Freizeit ist er umtriebig, auch im Beruf legt der 45-Jährige ein enormes Tempo vor. "Ihr Aufstieg ist flott", hob Polizeipräsident Gerold Mahlmeister am Freitag bei der Einführung von Heldwein und Verabschiedung von Markus Damm hervor. Der Stiftländer ist der jüngste reguläre Dienststellenleiter im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz.
Eigentlich sollte Polizeihauptkommissar Damm nur ein halbes Jahre in der Klosterstadt bleiben. Daraus wurden aus "organisatorischen Gründen" drei Monate mehr. Der 39-Jährige ist seit 2016 in den unterschiedlichsten Verwendungen im Rahmen des Förderverfahrens für die 4. Qualifikationsebene (ehemaliger höherer Dienst) eingesetzt. "Sie haben Führungsstärke bewiesen und die in Sie gesetzten Erwartungen bestens erfüllt", lobte Mahlmeister. Dabei erinnerte der Polizeipräsident an "schöne Erfolge", wie die Festnahme eines Opferstock-Aufbrechers und eines Wohnungseinbrechers. Auch erwähnte er den Aufgriff eines jungen Paares aus Oberfranken, das Betäubungsmittel schmuggelte. Dies sei eigentlich nichts Besonderes, aber die beiden hatten ein Baby dabei. Bei der Aufnahme der Anzeige auf der Dienststelle habe Damm ganz neue Qualitäten beim Windeln wechseln und als Babysitter gezeigt.
Persönliche Note
Die PI Waldsassen weise eine sensationelle Aufklärungsquote von über 80 Prozent auf. Der Interimsleiter habe vor neun Monaten eine gut geführte Dienststelle von Erstem Polizeihauptkommissar Reinhold Schreyer übernommen und übergebe sie auch wieder so. Dabei verwies Mahlmeister auch auf Investitionen von 350 000 Euro in das Gebäude, unter anderem, um für Barrierefreiheit zu sorgen.
Damm hob in seiner Rede den Teamgedanken hervor. "Diesen habe ich in Waldsassen vorgefunden. Es war mir eine Ehre, hier der Chef sein zu dürfen." Er kehrt Richtung Heimat zurück und kommt zur PI Wörth an der Donau. Er wohnt mit seiner Frau im Landkreis Straubing.
"Sie tragen nun federführend die Verantwortung für die Sicherheit im nördlichen Landkreis Tirschenreuth", wandte sich Mahlmeister an Heldwein. Der Stiftländer habe die richtige Einstellung für dieses Amt. "Und Sie bringen sicher Ihre persönliche Note ein, die ich sehr schätze." Zum Start übergab der Polizeipräsident dem 45-Jährigen einen grünen Filzstift, dessen Farbe die neue Funktion repräsentiert.
"Was lange währt, wird wirklich gut", eröffnete Heldwein seine launige Rede. Er habe sein persönliches Ziel erreicht und kehre in seine Heimat zurück. Die Ernennung zum Dienststellenleiter erfülle ihn mit Stolz. Der Thanhausener sprach von einer "gmahden Wiesn", die ihm seine beiden Vorgänger überlassen würden. Zum einen sei die Handschrift von Schreyer noch immer zu sehen. Zum andren habe Damm seine Duftmarken gesetzt, unter anderem mit der Sicherheitswacht. Wichtig war Heldwein auch, die Zusammenarbeit mit den tschechischen Kollegen weiterhin zu pflegen.
Hervorragende Arbeit
Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler machte deutlich, dass im Landkreis hervorragende Polizeiarbeit geleistet werde. "Die Polizisten gehen mit ihren Befugnissen sehr sorgfältig um." Er warnte vor zu viel Datenschutz, denn dies bedeute auch zu viel Täterschutz. Bürgermeister Bernd Sommer freute sich auf den neuen PI-Chef. "Er braucht keinen Vertrauensvorschuss. Er packt mit Kopf, Herz und Hand an. Es hätte keinen besseren geben können."
Viel Lob erhielten Emily Fischer (10) und Linus Kaßeckert (9) von der Kreismusikschule, die den Amtswechsel auf ihren Gitarren musikalisch begleiteten. "Ich glaube, Ihr seid die Jüngsten, die jemals auf so einer Veranstaltung gespielt haben", so Mahlmeister. Hintergrund
Vita Roland Heldwein
Der neue Leiter der Polizeiinspektion Waldsassen, in deren Zuständigkeitsbereich rund 19.000 Bürger leben, kam 1991 zur Polizei. Nach der Ausbildung war Roland Heldwein von 1996 bis 2006 bei den damaligen Grenzpolizeistationen (GPS) Waldsassen und Neualbenreuth als Dienstgruppenleiter beziehungsweise kommissarischer Leiter eingesetzt. Bei der übergeordneten Grenzpolizeiinspektion Waldsassen war er 2007 Sachbearbeiter Prävention und Lagearbeit sowie Pressesprecher, bis er 2008 als Leiter Einsatzzentrale zur Polizeidirektion Weiden wechselte.
Als Mann der ersten Stunde war Heldwein als Führungsbeamter bei der 2009 im Rahmen der Polizeireform neu entstandenen Einsatzzentrale im Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg tätig. Hier übernahm er 2015 die Aufgaben des stellvertretenden Sachgebietsleiters. Seit Februar 2018 hatte der Thanhausener vorübergehend die Leitung der Polizeiinspektion Nabburg inne. Ab 1. April steht er an der Spitze der PI Waldsassen. Roland Heldwein hat mit seiner Frau Beatrix zwei erwachsene Kinder. (rti)
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