Nach sechs Jahrzehnten in der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen konnte Schwester Maria Mechtild Hohenberger OCist. bei einem feierlichen Gottesdienst in der Klosterkirche ihre Diamantene Profess begehen. Extra aus Norwegen angereist war der langjährige auswärtige Beichtvater der Waldsassener Zisterzienserinnen, Pater Antonius Sohler. Er feierte mit dem Konvent und den anwesenden Gläubigen den Gottesdienst zum Professjubiläum von Sr. Mechtild.
In seiner Predigt ging der Zelebrant auf den nur vordergründigen Widerspruch des Christkönigssonntags zum Inhalt der aktuellen Lesung von der Hirtenaufgabe des Herrn ein. "Es gilt aufzuzeigen, dass der wahre König noch immer ein Hirte ist", so der Prediger. König und Hirte seien zwei Bilder die zusammengehören.
Mit einer Königskrone
In alten Darstellungen, wie es auch auf dem Erinnerungsbild zum Professjubiläum zu sehen ist, sei Jesus am Kreuz immer mit offenen Augen und einer Königskrone abgebildet. Erst später habe man den gekreuzigten Jesus als bereits gestorben mit geschlossenen Augen, einer durchstoßenen Seite und einer Dornenkrone dargestellt. Dieses Bild des Herrn sei für Schwester Mechtild ein Wegbegleiter gewesen. "Die Königskrone soll das Innere des Gekreuzigten sichtbar machen, so wie das Evangelium", betonte der Priester.
Für die Jubilarin sei zum Beispiel der Schulunterricht das Äußere gewesen. Das lateinische Chorgebet, zu dem sich Sr. Mechtild von Anfang an hingezogen fühlte, habe sie als einen Teil des Inneren betrachtet. Der tagesaktuelle Psalm mit dem Kehrvers - "Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen" - beschreibe den Lebensweg der Jubilarin. Auch im Kloster sei dieser mit einem Auf und Ab, mit Umwegen und Gefahren gekennzeichnet gewesen.
Jubilarin bekräftigt Gelöbnis
In der Professerneuerung gegenüber der Äbtissin Mutter Laetitia Fech wiederholte und bekräftigte Sr. Mechtild ihr Gelöbnis zu Beständigkeit, klösterlichem Lebenswandel und Gehorsam nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt. "Voll Freude danke ich Gott für das Vergangene und erwarte mit demütiger Zuversicht das Kommende, da ich auf die Barmherzigkeit Gottes und das Gebet meiner Mitschwestern vertraue", versprach die Professjubilarin. "Und Gott schenke ihnen das ewige Leben", antwortete die Äbtissin.
"Nimm diesen Stab als Zeichen des Kreuzes Christi. Er diene dir als Stütze des Alters und sei dir im Kampf gegen den Feind Verheißung der Kraft Christi, der uns im Evangelium zu sich ruft mit den Worten: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken". Mit diesen Worten überreichte Mt. Laetitia den Altersstab an Sr. Mechtild. Anschließend setzte sie der Jubilarin ein Kränzchen auf und sprach dabei: "Empfange diesen Kranz als Zeichen des Lohnes, den dir Christus für den treuen Kampf im Dienste Gottes und für alle deine guten Werke nach diesem Leben geben wird."
Blumen, Rucksack, Kerze
Vier symbolische Gaben überreichten die Mitschwestern zum Professjubiläum an Sr. Mechtild für ihren weiteren Lebensweg. Ein Kreuz, einen Blumenstrauß, einen Rucksack und eine Kerze. Äbtissin Laetitia und Sr. Sophia Schlembach begleiteten den Gottesdienstgesang mit ihren C-Harfen. Anschließend konnten die Besucher der Professfeier Sr. Mechtild noch persönlich gratulieren.
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