Waldsassen
15.12.2020 - 14:55 Uhr

Touristische Attraktion: Neuer Aussichtspunkt bei Waldsassen

Das Welterbe-Siegel angestrebt wird für die Klosterlandschaften: Sie wurden geprägt von den Zisterziensern, auch durch die historische Teichwirtschaft. Sie soll nun mit einem weiteren besonderen Bauwerk im Stiftland erlebbar werden.

Der Rettungskorb der Feuerwehrleiter markiert den Punkt, wie weit der künftige Aussichtsturm in den Himmel ragen soll. Bild: Stadt Waldsassen/exb
Der Rettungskorb der Feuerwehrleiter markiert den Punkt, wie weit der künftige Aussichtsturm in den Himmel ragen soll.

Mit dem kühnen Vorhaben überraschte Bürgermeister Bernd Sommer die Mitglieder im Bauausschuss bei der Sitzung am Montag: Ein Aussichtsturm beim "Großen Kuglerweiher" nahe der Lourdes-Grotte soll eine neue touristische Attraktion werden. In der Sitzung im Rathaussaal fiel dabei auch der Begriff "Himmelsleiter". Höher als die Sehenswürdigkeit bei Tirschenreuth werden solle der Turm zwar, dafür aber zurückhaltender, hieß es bei der Präsentation.

Die thematische Ausrichtung des Turms lenkt den Blick auf die historische Teichwirtschaft durchs Kloster. "Die ist dort wunderbar zu sehen", schwärmte Sommer; auch die Klosteranlage selbst könne erblickt werden. Daneben nannte der Bürgermeister noch Rundwanderwege, die auf der Grundlage des Konzepts der Bewerbung zur Gartenschau entwickelt worden waren und nur mehr ausgewiesen werden müssen.

25 bis 30 Meter hoch

Der Aussichtspunkt soll im Zusammenhang mit den Bemühungen um den Welterbetitel für die Klosterlandschaften die Teichwirtschaft des Klosters Waldsassen besser verstehen helfen. In der Sitzung wurde wiederholt der besondere Wert eines solchen Zieles im Kontext mit den Entwicklungen am Mitterhof genannt.

Zeichnungen oder Skizzen, wie der 25 bis 30 Meter hohe Aussichtspunkt einmal aussehen soll, gibt es zwar noch keine. Wo er platziert werden soll, ist hingegen schon weitgehend fix und, wie es hieß, auch mit den beteiligten Behörden abgestimmt. Nichts gegen das Vorhaben einzuwenden habe auch der Grundstückseigentümer, das Kloster Waldsassen.

Am Spazierweg bei der Lourdesgrotte

"Wir haben nach langer Suche einen Wunschstandort gefunden", berichtete der Bürgermeister über den dafür vorgesehenen Platz: Er liegt am Spazierweg von der Grotte in Richtung Waldsassen, direkt am Weiher bei der Ruhebank. Dort gebe es auch eine kleine Ausbuchtung mit ausreichend Grundfläche für den Turm.

Dazu gab es bereits Ende Oktober eine Aktion mit der Drehleiter der Feuerwehr: Diese war exakt so hoch ausgefahren worden, wie der Touristenmagnet einmal in den Himmel ragen soll. "Todesmutig", so Sommer mit einem Augenzwinkern in der Sitzung, seien damals einige Entscheidungsträger in den Feuerwehrkorb eingestiegen und die anderen am Boden geblieben, um die Szene zu dokumentieren.

Architektenwettbewerb

Zudem zeigten Sommer und Stadtbaumeister Hubert Siller noch einen kurzen Film, aufgenommen mit einer Drohne, der die Besonderheiten der klösterlichen Landschaft aufzeigt. Kein "Riesenmonument" solle der Aussichtspunkt werden, so der Stadtbaumeister. "Wir würden 30 Meter als Obergrenze anstreben."

"Wir wollten Ihnen das heute einfach mal vorstellen", so Sommer. Falls der Ausschuss seine Zustimmung für ein gemeindliches Einvernehmen signalisieren würde, könnte bei den Behörden angefragt werden, ob dort eine Baugenehmigung zu erwirken wäre. "Wenn wir wissen, dass es funktioniert, werden wir zu einem Architektenwettbewerb auffordern", schilderte Sommer das weitere Vorgehen.

Andreas Riedl (CSU) sprach im Hinblick auf den Turm von einer besonderen Aufwertung, auch der Entwicklung am Mitterhof wegen. "Ich würde das an dieser Stelle absolut begrüßen." Allerdings müsse man sich mit dem Thema Stellplätze befassen; die neu geschaffenen an der Mammersreuther Straße seien wohl dann zu wenig. Jörg Wifling (CSU) gab zu bedenken, dass an dieser Stelle auch landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind.

Waldsassen16.02.2020
 
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