Waldsassen
20.02.2023 - 15:24 Uhr

Vortrag über "Grenzgänger" Maurus Fuchs in Waldsassen

von hmr
Referent Bruno Salomon zusammen mit den Zuhörern im Gasthof Schmid-Papierer. Bild: hmr
Referent Bruno Salomon zusammen mit den Zuhörern im Gasthof Schmid-Papierer.

Überrascht waren die Besucher des Vortrags von Bruno Salomon beim Gerwig-Kreis Waldsassen, wie viele Kunstwerke Christoph Maurus Fuchs geschaffen hat. Der Referent zeigte Besonderheiten in den Arbeiten des am 16. Januar 1771 geborenen Malers auf: Durch immer wiederkehrende Merkmale seien die Bilder dem Meister zuzuordnen - Kanne, Kandelaber, die aufgehaltene Hand, Tierfiguren, die blau-rote Farbgebung der Gewandung von Jesus.

Bis 1814 malte Fuchs hauptsächlich im Stiftland. Danach schuf er bis etwa 1837 Werke in Tepl und Tachau, ab 1836 wirkte er wieder vermehrt im Stiftland und starb am 27. Juni 1848 in Tirschenreuth, fasste Salomon das Lebenswerk zusammen. In der Pfarrkirche Münchenreuth habe der Maler Hochaltarbild, Deckengemälde und weitere Bilder unter anderem in der Friedhofskapelle angefertigt. Auch Kreuzwegbilder in der Kappl würden ihm zugeschrieben. Verschwunden sei ein von Fuchs auf Blech gemalter Bilderzyklus der 15 Rosenkranzstationen zur Kappl.

Zum Grenzgänger nach Böhmen geworden sei Fuchs wegen der schlechten Auftragslage auf bayerischer Seite nach der Säkularisation. Salomon verwies auf die Wand- und Deckengemälde im Kloster Tepl sowie im Franziskanerkloster Tachau. In Bärnau seien in der Kirche St. Elisabeth, in der Steinbergkirche und in der Kirche von Marchaney Kreuzweg-Bilder von Maurus Fuchs zu finden. Auch das Bild der 14 Nothelfer mit einem Selbstbildnis des Malers sei in Bärnau erhalten.

Die berühmte Tirschenreuther Papierkrippe zeigt die Flucht nach Ägypten und die Ermordung der Kinder durch König Herodes und befindet sich im Museums-Quartier der Kreisstadt. Weitere Kunstwerke von Fuchs finden sich in den Kirchen St. Martin Griesbach, St. Michael Schwarzenbach, St. Leonhard Beidl, Maria Himmelfahrt Wondreb sowie in Stein und in der Kreuzbergkirche Wiesau. "Es ist kaum zu glauben, welch zahlreiche Kunstschätze von Maurus Fuchs in unserer Gegend zu finden sind", sprach Gerwig-Kreis-Vorsitzender Manfred Brunner die Gedanken vieler Zuhörer aus.

 
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