Zweifamilienhaus in Modulbauweise für Geflüchtete in Waldsassen

Waldsassen
05.04.2022 - 15:05 Uhr
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Der Plan soll zügig verwirklicht werden, schon in den nächsten Wochen: Die Stadt Waldsassen schafft in Kooperation mit dem Bauunternehmen Kassecker Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine. Ein Beispiel für andere Kommunen?

Für eine innovative Lösung zur Bewältigung der Wohnungsnot in Waldsassen sind am Montag in der Sitzung des Bauausschusses die Weichen gestellt worden: Zusammen mit dem Bauunternehmen Kassecker wird "in Modulbauweise", wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt, ein Gebäude mit zwei Wohneinheiten errichtet.

Das dafür vorgesehene Grundstück im Gebiet links der Schützenstraße gehört der Stadt Waldsassen und liegt an der Ecke Steinweg und Jakob-Steinfels-Straße, neben dem Spielplatz. Es handelt sich um die Parzelle mit dem Flurkreuz, zuvor ist noch auf einer befestigten Fläche eine Bankgruppe aufgestellt. Bürgermeister Bernd Sommer erklärte, im Moment sei das Grundstück anderweitg nicht zu bebauen. Deshalb biete es sich an für die nun geplante Nutzung.

Zwei Geschosse

Stadtbaumeister Hubert Siller stellte den Plan vor und erläuterte die Einzelheiten. Aus aus mehreren Containern bestehende Gebäude ist zweigeschossig und soll entlang des Steinwegs aufgebaut werden – rund 20 Meter lang und 6 Meter breit. "Das Gebäude soll zur Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine genutzt werden und in jedem Geschoss eine Wohngemeinschaftseinheit enthalten."

Pro Etage sollen drei, vier Zimmer entstehen, dazu Küche und Naßzellen. Wichtig war Bürgermeister Bernd Sommer die Erwähnung, dass das Container-Haus wieder zurück gebaut werden kann, wenn es nicht mehr benötigt wird. "Maximal zwei Jahre", erklärte Sommer auf Anfrage von Oberpfalz-Medien über den Zeitraum. Vor diesem Hintergrund gab es auch kein Problem mit den Befreiungen vom Bebauungsplan in mehreren Details – etwa Baugrenze, Dachform, Dacheindeckung und -überstand.

Nur angrenzende Nachbarn

"Sind die Nachbarn informiert?", wollte Hubert Rosner (SPD) wissen: Bürgermeister Sommer erklärte dazu, die Parzelle mit dem Spielplatz nebenan gehöre der Stadt ohnehin, die Eigentümer des anderen Grundstücks an der Jakob-Steinfels-Straße wüssten von dem Vorhaben. Markus Härtl, Verwaltungsleiter des Bauamts, erklärte dazu, das Vorhaben sei als normales Zweifamilienhaus zu bewerten. Deshalb müssten auch nur die unmittelbar angrenzenden Nachbarn beteiligt werden.

"Das geht nur gemeinsam", freute sich Bernd Sommer über die Zusammenarbeit mit der Firma Kassecker. Sie wird, so erläuterte der Bürgermeister in der Sitzung, das Grundstück pachten und die Module aufstellen. Josef Andritzky von der Kassecker-Geschäftsführung bestätigte am Dienstag auf Anfrage von Oberpfalz-Medien das Vorhaben; es müssten aber noch Details mit allen Beteiligten abgestimmt werden.

Wohncontainer knapp

"Da sieht man einmal, was gehen kann", so Sommer über die Tatsache, dass zu wenig Wohnraum in Waldsassen zur Verfügung stehe. "Waldsassen hat da vorgelegt", sah der Bürgermeister die Stadt in einer Vorreiterrolle. "Ich hoffe, dass das auch andere Kommunen aufgreifen", so Sommer über das Vorhaben, das auch mit dem Landratsamt Tirschenreuth abgestimmt ist. "Innerhalb von 14 Tagen sollte dies zu schaffen sein, "wenn wir alle zusammenhelfen".

Es handelt sich nach Aussage von Sommer um ordentliche Unterkünfte. "Die Container sind Eins A." Wohnmodule seien rar am Markt im Moment. "Wir werden nicht noch mehr herbringen", so Sommer zum Vorschlag aus dem Gremium, derartige Lösungen auch auf weiteren freien Flächen in Waldsassen zu verwirklichen.

 
 

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