Waldthurn
12.11.2019 - 10:19 Uhr

Abwärtstrend bei Einwohnerstand gestoppt

„Ein turbulentes und arbeitsreiches Jahr neigt sich dem Ende zu“, beginnt Bürgermeister Josef Beimler seinen Rechenschaftsbericht in der Bürgerversammlung am Montagabend. Mehr als 70 Zuhörer lauschen gespannt.

Einen ausführlichen Rechenschaftsbericht für 2019 gab es von Bürgermeister Josef Beimler (stehend) bei der Bürgerversammlung am Montagabend. Bild: fla
Einen ausführlichen Rechenschaftsbericht für 2019 gab es von Bürgermeister Josef Beimler (stehend) bei der Bürgerversammlung am Montagabend.

Über 70 Bürger hatten sich beim „Maler-Michl“ eingefunden. Beimler berichtete zunächst, dass vom 1. Januar bis 8. November 14 Kinder zur Welt gekommen sind, aber leider auch 17 Sterbefälle zu verzeichnen waren. 78 Zuzügen stehen 60 Wegzüge gegenüber. „Der aktuelle Einwohnerstand beträgt 1937. Damit liegen wir weiter deutlich unter der Grenze von 2000 Einwohnern“, stellt das Gemeindeoberhaupt fest. Die rückläufige Entwicklung sei allerdings gestoppt, es gehe langsam wieder bergauf, meinte Beimler. Weiter wurden in Waldthurn 15 Ehen geschlossen, und das Bauverzeichnis weise ebenfalls 15 Eintragungen auf.

Der Rathauschef berichtete auch über einen, für Waldthurn, enormen Haushalt. Dieser schließt in Einnahmen und Ausgaben mit einer Summe von rund 9 150 000 Euro ab (Erhöhung zum Vorjahr: 2,2 Millionen Euro). Die Einnahmen und Ausgaben teilen sich mit 4,2 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 4,9 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt auf. Der Gesamtschuldenstand liegt bei rund 2,2 Millionen Euro. Dies ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1509,05 Euro (Landesdurchschnitt: 606 Euro). Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt konnte erreicht und dadurch, trotz einer Vielzahl an Baumaßnahmen, auch eine ausreichend freie Finanzspanne erzielt werden.

Bei der Abwasserentsorgung in Waldthurn und Lennesrieth hat sich nicht viel verändert. Die Abwassergebühr liegt noch immer bei 1,65 Euro pro Kubikmeter. Für die Kläranlage Albersrieth liegt die Gebühr bei 1,89 Euro pro Kubikmeter. Hier sind noch geeignete Maßnahmen vorzunehmen, um die Aufenthaltszeiten des frischen Abwassers in der Vorklärung auf maximal eine Stunde zu begrenzen. „Eigentlich müssten die Planungen schon längst abgeschlossen sein“, so der Bürgermeister. Man findet jedoch kein Ingenieurbüro, das sich angesichts der hohen Auslastung mit kostengünstigen Alternativen beschäftigen möchte.

„Unsere UV-Anlage arbeitet zuverlässig und die Kapazität des Tiefbrunnens war trotz der Trockenheit ausreichend“, wusste er weiter zur Wasserversorgung zu berichten. Im Hinblick auf die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen am Brunnen habe man sich bezüglich einer Förderung an das zuständige Ministerium gewandt, das auf die normalen Fördermöglichkeiten verwies. Die Wasserverluste lagen in der Abrechnungsperiode bei etwa 11 000 Kubikmetern, 3 Hauptleitungsschäden und 2 Hausanschlussbrüche wurden beseitigt. Die bundesweit vorgeschriebene Radionukliduntersuchung wurde vorschriftsmäßig und mit Bravour abgeschlossen. Der Wasserpreis beträgt seit Dezember 2015 1,74 Euro pro Kubikmeter (brutto). Zum Tiefbrunnen gab Beimler weiter bekannt, dass der Nitratwert derzeit bei rund 40 Milligramm pro Liter liegt. Den elf Landwirten im Wasserschutzgebiet gebührt großer Danke für die kooperative Zusammenarbeit. Die Kooperationsgruppe der Landwirte wurde vom Markt für den Umweltpreis 2019 der Bayerischen Landesstiftung vorgeschlagen.

Weitere Themen:

„Unter anderem zehn Marktratssitzungen, 218 Tagesordnungspunkte, mehrere Zusammenkünfte des Bau- und des Rechnungsprüfungsausschusses“, fasste Bürgermeister Josef Beimler die Arbeit im Gremium zusammen. Es müssen nun auch die Weichen für die Kommunalwahl gestellt werden. „Aufgrund der Einwohnerzahl werden im neuen Gremium nur noch 12 statt wie bisher 14 Marktgemeinderäte vertreten sein“, bedauerte er. „Ich gebe ungern einen von euch her“, betonte der Rathauschef und dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Gremium.

Am 9. Dezember eröffnet im Rathaus ein DHL-Paketshop übergangsweise bis zu einer privaten Lösung. Viele Aufgaben gab es auch wieder für die Mitarbeiter des Bauhofs. Zur Stromversorgung erinnerte er an den Abschluss eines neuen Konzessionsvertrags mit der Bayernwerk Netz GmbH. In den Neubaugebieten „Hirmersbühl“ wurden 19 und „Am Badeweiher3“ 9 Brennstellen errichtet. Die Umstellung auf LED erfolgt Zug um Zug.

Zur Verbesserung der Breitbandversorgung ist die IK-T Regensburg in Sachen Glasfaseranschlüssen für Schulen und Rathäuser für den Markt tätig. Zum „lückenlosen“ Mobilfunknetz gab Beimler bekannt, dass die Betreiber dieser Netze von der Regierung um Prüfung , wie die Differenz zwischen örtlicher Wahrnehmung und Darstellung in der Karte des Wirtschaftsministeriums zu erklären ist, gebeten wurden. „Die Telekom wird ohne Förderung in das Netz investieren“, die Standortsuche läuft.

Zur Vereinshalle gab der Rathauschef bekannt, dass er weiterhin für fünf Veranstaltungen pro Jahr die entsprechenden gaststättenrechtlichen Erlaubnisse ausstellen werde. Dabei werde auch künftig eine Veranstaltungsdauer bis 4 Uhr mit Ende der Musikdarbietung um 2 Uhr zugelassen.

 
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