Fahrenberg-Wallfahrer trotzen Corona

Waldthurn
20.11.2020 - 10:56 Uhr

Seit 816 Jahren pilgern die Wallfahrer zur Mutter Gottes auf den Fahrenberg. 2020 geht als außergewöhnliches Jahr in diese Geschichte ein.

Von der Waldthurner Pfarrkirche St. Sebastian aus (im Vordergrund) marschierten auch im vergangenen Jahr viele Pilger zum fast drei Kilometer entfernten Fahrenberggipfel zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (im Hintergrund).

Schon am 1. Mai wurde das Pilgerjahr unter besonderen Umständen eröffnet. Damals durften coronabedingt keine Gläubigen dabei sein. Die Landjugendmänner Simon Griesbach, Julian Steiner und Johannes Pleyer übertrugen das Ereignis per Livestream. Knapp sieben Monate später hat die Pandemie das Geschehen auf dem Berg immer noch im Griff.

Wenigstens durften zuletzt Gläubige mit gehörigem Abstand in das Gotteshaus und die auf 77 Personen begrenzten Plätze. Nach 206 Tagen Wallfahrt endet nun dieses sehr spezielle Fahrenbergjahr am morgigen Christkönigssonntag mit einer Abschlussmesse um 10.30 Uhr.

Rückblickend wird klar, dass der heilige Berg der Oberpfalz trotz Corona nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Bei den sonntäglichen Gottesdiensten war die Kirche gefüllt, viele versammelten sich im Freien und verfolgten das Geschehen über Lautsprecher. Vereinzelt blieben ältere Gottesdienstbesucher in ihren Fahrzeugen sitzen, drehten die Autofenster nach unten und folgten so der Messe.

Trotz der Beschränkungen haben viele Gläubige ihre Anliegen zur Gottesmutter auf den Berg getragen. Jung und Alt pilgerten von Waldthurn aus die knapp drei Kilometer zum Gipfel auf 801 Meter Höhe. Traditionell wurden die vier Fahrenbergfeste gefeiert. Am Dreifaltigkeitssonntag im Juni kam Regionaldekan Manfred Strigl aus Johannisthal. Das zweite Fest zelebrierte Dekan Alexander Hösl.

"Wie Maria von Gott ergreifen lassen”, war das Thema beim "Großen Frauentag” am 15. August, an dem der 90-jährige ehemalige Pfarrer von Waldthurn, Andreas Renner, an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrte. Zur 68. Männer- und Familienwallfahrt am Freialtar hieß der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz Weihbischof Reinhard Pappenberger willkommen.

Die Menschen in der Region hoffen auf den 1. Mai 2021 als neues Wallfahrtsjahr ohne oder mit geringeren Einschränkungen. "Die Wallfahrtskirche steht auch in der Winterzeit offen", ergänzt Pfarrer Götz.

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