Waldthurn
05.10.2018 - 08:56 Uhr

Kanibers Komplimente

Mit einem 100 Jahre alten Auto ist Staatsministerin Michaela Kaniber in Waldthurn unterwegs. Und erkennt, dass der Ort alles andere als alt aussieht.

Staatsministerin Michaela Kaniber trägt sich ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. Bild: fvo
Staatsministerin Michaela Kaniber trägt sich ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein.

Wie ein roter Faden zog sich die Begeisterung für die Marktgemeinde am Donnerstagnachmittag durch die Ausführungen der Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bürgermeister Josef Beimler hatte ihr im Rathaus erläutert, dass man in den nächsten zwölf Jahren keine neuen Baugebiete mehr ausweisen wolle und damit der "Förderinitiative Innen statt Außen" der Staatsregierung folge. Beimler ergänzte: "Wir wollen, dass außen aber auch innen die Häuser bewohnt sind und die Ortskerne revitalisiert werden." Der Bürgermeister schilderte die Dorferneuerungsverfahren seit 2002. Nun wolle man drei weitere Häuser im Ortskern sanieren. "Wir sind auf einem guten Weg, den Marktplatz wiederzubeleben."

Der Rathauschef habe bei ihrer Amtseinführung ein Gespräch mit ihr geführt, das sie nie vergessen werde, bekannte die Staatsministerin. Beimler habe ihr damals die Gedanken eines Bürgermeisters hinsichtlich der ländlichen Entwicklung nähergebracht. "Dieses starke Engagement und wie Sie über ihre Gemeinde reden - großes Kompliment an sie und alle, die sich hier engagieren." Man müsse versuchen, die Dörfer und kleineren Orte fit für die Zukunft zu machen. "Ihr hier in Waldthurn schöpft Förderungen aus, wollt eure Grundstrukturen aufrecht halten und seid ein Beispiel für alle anderen Ortschaften in der Region." Anschließend fuhr Peter Ertl aus Woppenrieth mit seiner tschechischen Staatskarosse Marke "Praga" vor, die sein Schwiegervater und Oldtimersammler Alfons Gollwitzer restauriert hatte. "Dieses war das Fahrzeug des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei, Tomás Masaryk, das 1918 gebaut wurde."

In dem Oldtimer ging es bei herrlichem Sonnenschein zum Gesundheitszentrum, wo Betreiber Stefan Hammerl das Drei-Säulen-Prinzip seines Hauses ("Wohnen - Dienstleistungen für Pflege - mobiles Sanitätshaus") erklärte. Sein Haus hatte 2015 den Staatspreis des Wettbewerbs Ländliche Entwicklung in Bayern gewonnen. Die Jury forderte damals noch einen Baum im Hof des Gesundheitszentrums. Nun pflanzte Kaniber im Beisein vieler Ehrengäste eine Rosskastanie. Im Gursnstodl in Woppenrieth traf die Ministerin, die vor einem Jahr von Hans Forster (CSU Weiden-Ost) eingeladen worden war, auf ihre Parteifreunde vom CSU-Kreisverband. Andreas Augustin und Karl Völkl spielten auf, CSU-Ortsvorsitzender Georg Stahl begrüßte die Gäste. Kreischef Stephan Oetzinger referierte über den ländlichen Raum: "Waldthurn ist ein Musterbeispiel dafür, dass dies hier nicht ein Jammertal ist, sondern dass hier angepackt wird."

Kaniber berichtete, dass sie seit ihrer Amtseinführung tagtäglich einen Bauernhof besuche, denn sie wolle das Ohr am Bürger haben. Die Landwirtschaft sei nach der Automobilindustrie die zweitgrößte Wirtschaftskraft in Bayern. Entsprechend selbstbewusst sollten Landwirte auftreten.

Unterwegs im historischen Wagen: Peter Ertl (vorne links) fährt die Staatsministerin zum Gesundheitszentrum und anschließend nach Woppenrieth. Bild: fvo
Unterwegs im historischen Wagen: Peter Ertl (vorne links) fährt die Staatsministerin zum Gesundheitszentrum und anschließend nach Woppenrieth.
Im Hof des Waldthurner Gesundheitszentrums pflanzt die Ministerinzusammen mit viel Prominenz aus der Region eine Rosskastanie. Bild: fvo
Im Hof des Waldthurner Gesundheitszentrums pflanzt die Ministerinzusammen mit viel Prominenz aus der Region eine Rosskastanie.
Vor den Parteifreunden des CSU-Kreisverbands spricht die Staatsministerin in Woppenrieth. Bild: fvo
Vor den Parteifreunden des CSU-Kreisverbands spricht die Staatsministerin in Woppenrieth.
 
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