Waldthurn
30.09.2018 - 09:57 Uhr

Schmerzfrei in fünf Minuten

Monika Grubers Gesundheitsmanager, Thomas Eberl, zeigt in Waldthurn Wege zu mehr Energie und Schmerzfreiheit. Er trifft dabei auf einen alten Bekannten.

Gefordert sind die Zuhörer bei der Auftaktveranstaltung von NEUN2727. Selbst Bürgermeister Josef Beimler geht vor dem Gesundheitscoach in die Knie. Bild: fvo
Gefordert sind die Zuhörer bei der Auftaktveranstaltung von NEUN2727. Selbst Bürgermeister Josef Beimler geht vor dem Gesundheitscoach in die Knie.

Der professionelle Fitnesscoach hatte sich vor seinem Vortrag in seinem VW-Bus kurz beim Powernapping - dem Nickerchen zwischendurch - bei der Riedl-Halle erholt und marschierte anschließend topfit in die Turnhalle. "Trauen Sie sich einen Mittagsschlaf zu, er bringt Lebensqualität und beruhigt ebenso den Geist, so wie wenn sie den Rosenkranz beten", forderte der Gesundheitscoach die knapp 200 Zuhörer in der Waldthurner Schulturnhalle auf.

Die Marktgemeinde Waldthurn hatte in Zusammenarbeit mit der AOK Bayern zum Start des Projekts "NEUN2727 - gut leben im Waldthurner Land" eingeladen und die Interessierten kamen in Scharen. Zum Auftakt des Projekts für Menschen ab 60 Jahren war zum Vortrag des hochkarätigen Gesundheitsmanagers und Sportwissenschaftlers aus dem Landkreis Dingolfing die gesamte Bevölkerung eingeladen.

"Informativ und unterhaltsam", so das begeisterte Echo der Besucher. Der Niederbayer zeigte den sogenannten "Eberl-Weg" zu Energie, Schmerzfreiheit, Lebensfreude und passend zum NEUN2727 - Projekt auf, wie man Fit ins Alter kommen kann.

Auch Bürgermeister Josef Beimler lud Eberl zu einer kleinen "bewegtenReise" durch den menschlichen Körper ein. Der Rathauschef nannte das "NEUN2727 - Programm einmalig für die ganze Oberpfalz". Mit den Referenten habe man eine Gemeinsamkeit. "Unser Pfarrer war früher in Wutschdorf - Ihre Frau stammt ebenfalls aus dem Freudenberger Ortsteil". Götz habe das Paar auch getraut. Man werde die Wutschdorfer in Waldthurner einfach nicht los, meinte er spaßig. Beimler dankte den Waldthurner Gesundheitsbetrieben, der Zahnarztpraxis Dr. Juliana Reis, der Allgemeinarztpraxis Dr. Globisch/Eckl, Pflegeservice H & S Hammerl und der Ambulanten Krankenpflege "gratus manus" für die Bereitschaft, vor dem Vortrag ihre Gesundheitsdienste vorzustellen.

NEUN2727-Koordinatorin Doris Völkl gab Hintergrundinfos zum Projekt der Marktgemeinde, finanziert von der AOK Bayern. Dann übergab sie das Wort an den Hauptredner, der das "Prinzip der minimalen Kontinuität" in den Fokus stellte. Das entscheidende Wort mit drei Buchstaben heißt: "TUN". So selbstverständlich wie das Zähne putzen, sollte ein 5-Minuten-Eberl-Training als ritual installiert werden.

Die Hauptsabotageprogramme seien hierbei laut Eberl: "Ich habe keine Zeit und Motivationsprobleme". Der beste Zeitpunkt für das Training sei am Morgen, da der Abend unkontrollierbarer sei. Gerne gebe man die Verantwortung für seinen eigenen Körper ab. Als Ersatz für den Fitnessstudiobesuch zeigte Eberl drei effektive Übungen auf: Kuharschdrücken, Ruderbewegungen und dabei in die Knie gehen.

Er führte Übungen gegen den Schmerz, wie man die Halswirbelsäule entspannt und die "Flügel" also die oft unbewusst hochgezogenen Schultern wieder nach unten bringt vor und lud zum Mitmachen ein. Der Nacken stehe unter Dauerbelastung auch hier sei durch Stirndrücken die Gegenbewegung entscheidend. Der Unterhalter und Motivationskünstler packte die imaginäre Werkzugkiste für den Körper aus und zeigte verschiedenste Übungen zur Schmerzfreiheit. Bei Verspannungen des Kiefers solle man diesen vorsichtig nach oben und am seitlichen Kinn einen Schmerzpunkt ertasten und drücken. Wer sich beim täglichen Zupacken eine Sehnenscheidenentzündung einhandelt, sollte ganz einfach eine Gegenbewegung machen und die Hand kurz kraftvoll öffnen. So löste der Referent bei den begeisterten Besuchern, die teilweise ungläubig staunten so manches Ticket zur Schmerzfreiheit.

Er behandelt Kopfschmerzen mit einem Griff in die Augenhöhlen, zeigte wie einfach eine Schulter wieder schmerzfrei werden kann. Nebenbei ernannte er zum Vergnügen der Besucher, Bürgermeister Beimler zu seinem Cotrainer.

"Ja, das Eberl-Training verleiht Flügel" meinte der Redner selbstbewusst, im persönlichen Training erlebe der Einzelne seine Körperlichkeit. Mit seinen selbstgebastelten Holzkugeln am Seil kuriert er die Wirbelsäule. "Ich selbst bin kein Körpergenie - mein Körper den Sie hier sehen ist das Ergebnis von dem was ich Ihnen heute erzähle". Kurzerhand forderte er Pfarrer Götz auf, in die Sonntagspredigt das "Eberl-Programm" mit einzuarbeiten. So sei man mit Cotrainer Bürgermeister Beimler, Pfarrer Götz und Eberl die fitteste Kommune weit und breit.

Einen Zuhörer legte er auf einen Tisch und stellte dessen Beinlängendifferenz fest, die von falschen Gewohnheiten beim Sitzen und Bücken herrühren. Mit drei einfachen Druck- und Spannungsausgleichsübungen behob er eindrucksvoll das Problem.

"Unser Körper ist nicht schwach, er ist ein Wunderwerk und genial. Kniebeschwerden behandelte er mit einem Spezial - Gummiband. Eberl war nach dem Vortrag dicht von einer Vielzahl von Gesundheitsinteressierten umringt.

Weitere NEUN2727-Termine: Augen-Sehtraining entspanntes Sehen mit 60+

Dienstag, 16. Oktober 2018. Ernährung: Heilkraft unserer Nahrungsmittel - Entzündungen vorbeugen und behandeln.Vortrag: Dienstag, 13. November 2018 und Kochkurs: Dienstag, 27. November. "Heitere Fitness für den Kopf". Wer rastet, der rostet. Das gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für unser Gehirn! Jeweils am Dienstag, 9. Oktober, 23. Oktober, 6. November, 20. November und 4. Dezember. "Sämtliche Angebote sind kostenfrei, können auch nur für einzelne Tage gebucht werden und finden im Gesundheitszentrum Waldthurn, Marktplatz 8-10, jeweils um 15 Uhr statt", erklärte Koordinatorin Doris Völkl. Anmeldung bei der Marktgemeinde, Telefon 09657/9220350.

Thomas Eberls Vortrag bewegt die Besucher. Bild: fvo
Thomas Eberls Vortrag bewegt die Besucher.
Der kleine Unterschied: Ein Zuhörer, der sich spontan zur Verfügung stellt, kann wieder beschwingt durchs Leben gehen. Thomas Eberl hilft ihm, drei Zentimeter Beinlängendifferenz auszugleichen Bild: fvo
Der kleine Unterschied: Ein Zuhörer, der sich spontan zur Verfügung stellt, kann wieder beschwingt durchs Leben gehen. Thomas Eberl hilft ihm, drei Zentimeter Beinlängendifferenz auszugleichen
Thomas Eberl in Aktion. Bild: fvo
Thomas Eberl in Aktion.
Thomas Eberl, Bürgermeister Josef Beimler und NEUN2727-Koordinatorin Doris Völkl (von links). Bild: fvo
Thomas Eberl, Bürgermeister Josef Beimler und NEUN2727-Koordinatorin Doris Völkl (von links).
 
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