Stefanie Prediger, Masterabsolventin der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden, hat am vergangenen Donnerstag den Bayerischen Kulturpreis in der Sparte Wissenschaft erhalten. Der Preis wird gemeinsam vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Bayernwerk AG verliehen und ist in der Sparte Wissenschaft mit 2.000 Euro dotiert. Wie die Bayernwerk AG in ihrer Mitteilung schreibt, erhielt sie den Preis für ihre Arbeit im Fach Angewandte Wirtschaftspsychologie. Diese dreht sich um die Frage, wie sich die Attraktivität weiblicher Führungskräfte auf die Kompetenz auswirkt, die man ihnen zutraut.
Prediger sieht Vorurteile gegenüber Frauen weiterhin präsent
Wie hängt das Aussehen einer Frau damit zusammen, welches Können ihr beruflich zugetraut wird? Ist es für Frauen ein Vorteil oder ein Nachteil beim Erreichen von Führungspositionen, wenn sie als physisch attraktiv empfunden werden? Um diese Fragen zu beantworten, interviewte Prediger Expertinnen und Experten und erhob Daten aus simulierten Bewerbungssituationen für Führungskräfte. Die Ergebnisse legen nahe, dass auch heutzutage noch Vorurteile und Geschlechterrollen präsent sind: Attraktiven Frauen wird grundsätzlich eine "bessere Persönlichkeit" zugeschrieben. In nicht-leitenden Positionen sei die Attraktivität für Frauen von Vorteil, nicht jedoch in höheren Positionen. Femininität und Attraktivität sind laut Predigers Ergebnissen demnach noch immer ein Aufstiegshindernis für Frauen in der Wirtschaft. Als Gegenmaßnahme schlägt die Autorin die Stärkung einer offenen und urteilsfreien Organisationskultur vor.
Preis auch für Sportfreunde Stiller
Prediger lebt aktuell in Berlin. An der Preisverleihung, die im Rahmen eines Festakts mit rund 250 Gästen in den Münchener Eisbach Studios stattgefunden hat, konnte sie nicht teilnehmen. In der Sparte Wissenschaft wurden neben Prediger noch 32 weitere Wissenschaftler geehrt, die von ihrer jeweiligen Hochschule, Universität oder Kunsthochschule benannt wurden. Am selben Abend hat das Bayernwerk auch den Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst verliehen. Dieser ging in diesem Jahr an den Countertenor Valer Sabadus, die Band Sportfreunde Stiller, der Fotograf Olaf Unverzart, die Künstlerin und Lyrikerin Augusta Laar sowie die Schauspielerin Lucy Wilke. Außerdem überreichte Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kultur, den diesjährigen Sonderpreis an die Opernsängerin Golda Schultz. Der Preis in der Kategorie Kunst ist mit je 5.000 Euro dotiert.
Alle Preisträger erhalten außerdem die vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer entworfene Bronzestatue "Gedankenblitz". Der Bayerische Kulturpreis wird in seiner jetzigen Form seit 2005 von der Bayernwerk AG in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Seinen Wurzeln hat der Preis aber im Jahr 1959. Damals wurde erstmals der Kulturpreis Ostbayern verliehen.
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