„Menschen vergessen schnell, was Hochwasser anrichten kann“, sagte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Flussmeisterstelle Weiden erinnerte das Stadtoberhaupt an Starkregen, der vor einigen Jahren das Gebiet vom SpVgg-Sportgelände bis zum Edeldorfer Weg in einen See verwandelt hatte oder an Überschwemmungen des Krebsbachs. Seggewiß appellierte an die Menschen „Vernunft vor Gier“ zu stellen. Hochwasserschutz in Weiden sei gleichzeitig Hochwasserschutz für Regensburg, Deggendorf und Passau, betonte er.
Die Flussmeisterstelle betreut seit 1969 79 Kilometer Gewässer erster Ordnung und über 250 Kilometer Gewässer zweiter Ordnung in den Landkreisen Neustadt/WN, Tirschenreuth und der Stadt Weiden. Dazu ist die Flussmeisterstelle für 26,4 Kilometer Grenzgewässer zu Tschechien zuständig. Mit schwerem und modernem Gerät ausgerüstet, unterhalten Hauptflussmeister Stefan Grünauer und acht Wasserbauer das Gewässerbett, sorgen für ordnungsgemäßen Wasserabfluss, erhalten Ufer und Vegetation sowie die ökologische Funktionsfähigkeit für wildlebende Tiere und Pflanzen. Wartung und Kontrolle der Wehre und des Flutkanals in Weiden und der zugehörigen Deiche bilden einen weiteren Aufgabenschwerpunkt.
Für Gewässer dritter Ordnung, wie etwa Schweinnaab und Weidingbach sind die Städte und Gemeinden zuständig. Seggewiß dankte deshalb auch für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Bauhof.
Baudirektor Mathias Rosenmüller, Leiter des Wasserwirtschaftsamts, begrüßte Politiker, die in ihrer Funktion für die finanzielle Ausstattung der Flussmeisterstellen zuständig sind, sowie Vertreter von Behörden und Gemeinden aus der Region. Neben den Bürgermeistern von Georgenberg, Pleystein und Waldthurn war auch Landrat Andreas Meier und Hermann Engl für das Landratsamt Tirschenreuth bei der Feier präsent.
Rosenmüller wies auch darauf hin, dass die Flussmeisterstelle auch Ausbildungsbetrieb für den Beruf „Wasserbauer“ sei und letztes Jahr den Prüfungsbesten Deutschlands gestellt habe. Wolf- Dieter Rogowsky, Referatsleiter im Umweltministerium, bezeichnete die Flussmeisterstellen als „Augen, Ohren und Hände der Wasserwirtschaftsämter“. Er beschrieb die Aufgaben der 17 Wasserwirtschaftsämter und stellte fest, dass man mit nur neun Mitarbeitern in der Flussmeisterstelle Weiden „am Limit“ sei.
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