Es gibt aktuell eine große Frage, welche die Teichwirte in der Oberpfalz umtreibt: Wie sollen sie mit dem Fischotter umgehen? Antworten auf diese Frage soll nun eine Podiumsdiskussion in Weiden liefern. Am 24. November treffen Naturschützer, Politiker, Wissenschaftler und Fischereivertreter in der Max-Reger-Halle aufeinander. Die Diskussionsrunde trägt den Titel "Der Fischotter – eine Herausforderung für die Kulturlandschaft" und wird vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege veranstaltet.
Mit der Karpfenteichwirtschaft sei in der nördlichen Oberpfalz und in Teilen Frankens in den vergangenen tausend Jahren eine einzigartige Kulturlandschaft entstanden, schreibt der Landesverein in seiner Mitteilung. "Zahlreiche Teichwirte fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. In den letzten Jahren hat sich der Fischotter ausgebreitet, der schon fast ausgestorben war und nun in den Karpfenweihern reich gedeckte Tische vorfindet." Deshalb würden immer mehr Karpfenbauern ihre Betriebe aufgeben. "Doch wenn sie ihre Teiche nicht mehr bewirtschaften, geht diese Kulturlandschaft zugrunde. Aus Teichen werden Kiefernwälder oder Maisfelder", erklärt der Landesverein für Heimatpflege weiter.
Im Video: Die Oberpfälzer Teichwirte sind verzweifelt
Doch Naturschützer halten dagegen. "Der Fischotter war und ist ein Teil dieser Kulturlandschaft", stellte Christine Margraf vom Bund Naturschutz im Gespräch mit Oberpfalz-Medien klar. Der Fischotter sei in Bayern bis Mitte des 20. Jahrhunderts überall flächendeckend heimisch gewesen. Er sei aufgrund des Menschen verschwunden und seit circa 15 Jahren wieder auf dem Vormarsch, weil er gesetzlich unter Schutz stehe. Der Fischotter gehört bundesweit zu den streng geschützten Arten. Er darf nicht bejagt werden. Er genießt nämlich eine ganzjährige Schonzeit.
Wie lässt sich das Fischotter-Problem lösen? Um diese Frage zu erörtern, veranstaltet der Bayerische Landesverein für Heimatpflege nun also eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Interessengruppen. Der Bund Naturschutz wird ebenso vertreten sein wie der Landesfischereiverband, die Teichgenossenschaft und die Landesanstalt für Landwirtschaft. Beginn ist um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Moderation übernehmen Daniela Sandner und Rudolf Neumaier vom Landesverein für Heimatpflege.
Es diskutieren mit:
- Christian Hierneis (Bund Naturschutz Bayern; MdL für Bündnis 90/Die Grünen)
- Alexander Flierl (Teichgenossenschaft Oberpfalz; MdL für die CSU)
- Annette Freibauer (Leiterin des Instituts für Agrarökologie und Biologischen Landbau in der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft)
- Sebastian Hanfland (Geschäftsführer des Landesfischereiverbands)
Wir stellen Ihre Fragen vor Ort
- Oberpfalz-Medien-Reporter Sebastian Böhm hat die Möglichkeit, vor Ort Fragen von Leserinnen und Lesern an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion zu stellen.
- Wenn Sie also Fragen rund um das Thema haben, schreiben Sie diese an: sebastian.boehm[at]oberpfalzmedien[dot]de
- Wir bitten Sie, Ihren Vor- und Nachnamen sowie den Wohnort in der Mail anzugeben – diese Angaben können dann auch Teil der Berichterstattung zu dieser Veranstaltung werden.
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