Weiden in der Oberpfalz
30.01.2020 - 17:57 Uhr

Ein Baum für jedes Weidener Baby

Das Wahlkampfteam der Weidener CSU hat bei der "Zuhörtour" aufgepasst. Auf 18 Seiten ist das "Bürger-Programm" zusammengefasst, mit dem die Mehrheit im Stadtrat und der Chefsessel im Rathaus erobert werden soll. Überraschungen inklusive.

Ehrenkreisvorsitzender Lothar Höher, OB-Kandidat Benjamin Zeitler und Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer stellen das CSU-Programm in der Hans-Schröpf-Arena vor. Auch dieser Ort ist mit Bedacht gewählt. Er soll an die mächtige CSU unter der Ägidie Schröpfs und zugleich an die damals großen Fortschritte in der Stadtentwicklung erinnern, für die das Freizeitzentrum an der Raiffeisenstraße steht. Bild: Gabi Schönberger
Ehrenkreisvorsitzender Lothar Höher, OB-Kandidat Benjamin Zeitler und Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer stellen das CSU-Programm in der Hans-Schröpf-Arena vor. Auch dieser Ort ist mit Bedacht gewählt. Er soll an die mächtige CSU unter der Ägidie Schröpfs und zugleich an die damals großen Fortschritte in der Stadtentwicklung erinnern, für die das Freizeitzentrum an der Raiffeisenstraße steht.

"Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind riesig", blickt Zeitler bei der Vorstellung des Wahlprogramms nach vorn. Ebenso wie CSU-Ehrenkreisvorsitzender Lothar Höher und CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer verspricht er einen "fairen, sauberen Wahlkampf". Ein Blick ins "Bürger-Programm":

Bürgerdialog und Stadtverwaltung

Die Weidener sollen künftig besser informiert werden. Dazu dienen neben Bürgerversammlungen und -sprechstunden die Nutzung der digitalen Möglichkeiten und der Ausbau der Sozialen Medien. "Weiden soll in der Digitalisierung unter den führenden Kommunen in Bayern sein", fordert Bürgermeister Lothar Höher. Es werde geprüft, ob und wie die Verwaltungen in der nördlichen Oberpfalz kooperieren können, um Kosten zu sparen und den Service für alle Bürger zu erhöhen.

Wirtschaft und Finanzen

Um das wirtschaftliche Fundament der Stadt zu stärken, soll Weiden-West IV konsequent umgesetzt werden. Eine Stabsstelle Wirtschaftsförderung wird direkt beim OB angesiedelt. Innovative Projekte wie die Denkwelt werden vorangetrieben. Die Wirtschaftsförderung in der Nordoberpfalz soll gebündelt, zugleich eine Start-Up- und Gründerkultur geschaffen werden. Ein Altstadtkümmerer wird die Akteure in der Innenstadt vernetzen. Die guten Kontakte bis nach Brüssel werden eingesetzt, um Fördermittel für innovative Projekte in Weiden zu generieren. Neue Wege zur Finanzierung freiwilliger Leistungen und Fördermittel sollen helfen, den Haushalt als "Daueraufgabe" zu konsolidieren.

Kommunikation und Marketing

Klar formulierte Visionen der Stadt sollen von verschiedenen städtischen Akteuren nach innen und außen getragen werden. Die Stadt werde ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken verstärken. Ehemalige Weidener sollen als Botschafter der Stadt tätig sein. Die touristische Vermarktung Weidens in den Medien, im Internet, im Social-Media-Bereich und durch die Etablierung eines Weiden-Blogs wird verbessert.

Energie und Mobilität

Ziel ist die Stärkung von Umwelt- und Naturschutz in Weiden. Klimaschutzplan, ein Klimaschutzmanager, Senkung des Energieverbrauchs durch eine Optimierung der Liegenschaften, mehr Grün in der Stadt und die Pflanzung eines Bürgerwaldes (für jedes Weidener Baby ein Baum), Blühstreifen, eine Stärkung der Stadtgärtnerei sowie der städtischen Entsorgungsbetriebe und eine Optimierung der Müllentsorgung sind ebenso konkrete Vorhaben. Ein nachhaltiges Verkehrskonzept, ein sinnvoll gestalteter ÖPNV, ein schlüssiges Radewegenetz, ein digitales Parkplatzmanagement und E-Mobilität reduzieren die Verkehrsentlastung. Gesundheit, Soziales und Wohnen

Die Kliniken Nordoberpfalz AG soll zukunftssicher gemacht werden. Die Jugendarbeit wird intensiviert, die Stadt durch Freizeit- und Betreuungsangebote, durch digitale Organisationsmöglichkeiten senioren- und familienfreundlich gestaltet. Weiden (auch der Bahnhof) soll barrierefrei werden. Neubürger werden in ihrer Integration "auf der Basis der bayerischen Wertekultur" unterstützt.

In der Stadt soll neuer Wohnraum entstehen: Dazu werden Bauförderprogramme aufgelegt. Ein modernes Leerstandmanagement soll Wohnungen und Gewerbeflächen neu beleben. Mit Städtebaufördermitteln werden Fassaden und Brachflächen saniert.

Kultur und Bildung

Die Kulturszene in Weiden soll gestärkt werden. Fördermöglichkeiten werden erkundet, die Kultur in Weiden als Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. Der Stadtteil Scheibe wird mit stärkerer Nutzung des "Waldsassener Kastens" und des umliegenden Gebietes mit der Einrichtung einer städtischen Kunstgalerie zur "Kulturscheibe". Die Jugendkulturszene wird gestärkt, das Bürgerfest mit stärkerer Einbindung der Vereine und Verbände neu konzipiert und die Reihe der Literaturtage wieder jährlich organisiert. Ein modernes Kino mit großem Fassungsvermögen soll ebenfalls zur Erweiterung des kulturellen Angebots beitragen. Die Kinderbetreuung wird ausgebaut. Eine Kita-App soll Familien in ihrer Alltagsgestaltung unterstützen. Die Schulen werden schrittweise saniert, zudem mit Soft- und Hardware ausgestattet. Erweiterungen der Berufsschule fördern den Schulstandort Weiden, zugleich wird die OTH Amberg-Weiden weiter gestärkt, zum Beispiel durch neue Studiengänge.

Weiden soll nicht nur wieder einen Stadtheimatpfleger, sondern auch einen &quot;Altstadtkümmerer&quot; erhalten, der sich speziell um die Sorgen und Nöte in der Weidener Innenstadt annimmt. Luftbild: Michael Ascherl [Michael Ascherl] (<a href=michael.ascherl[at]oberpfalzmedien[dot]de, mascherl)" title="" width="805" height="453" loading="lazy" decoding="async" class="img-responsive"/>
Weiden soll nicht nur wieder einen Stadtheimatpfleger, sondern auch einen "Altstadtkümmerer" erhalten, der sich speziell um die Sorgen und Nöte in der Weidener Innenstadt annimmt.
Info:

Deutsch-tschechische Brigade in Weiden

Als Oberzentrum muss Weiden die Kooperation mit den umliegenden Landkreisen ausbauen, fordert die CSU in ihrem Wahlprogramm. Synergien in Verwaltung, Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur sollen genutzt sowie die grenzüberschreitende Kooperation nach Tschechien verbessert werden. Auch die Zusammenarbeit mit Amberg und Schwandorf soll intensiviert werden. Mit einer besonderen Idee wartet CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer auf: Der Bundeswehrstandort Weiden soll durch die Einrichtung einer Deutsch-tschechischen Brigade gestärkt werden. Vorbild ist die Deutsch-französische Brigade in Müllheim: In Tschechien gibt's ein Artilleriebataillon, das wie das Weidener die Nummer 131 trägt.

Info:

Wahlhelfer: Minister und Staatssekretäre kommen

Die Weidener CSU zieht alle Register, lädt am 7. Februar zur "Weidener Trachtennacht", der rauschenden Ballnacht mit dem Münchener Prinzenpaar. Nur zwei Tage später geht's zu Weidener Modenschau in die Max-Reger-Halle. Angesagt haben sich für den Restwahlkampf zudem CSU-Generalsekretär Markus Blume (7. Februar) Digitalministerin Judith Gerlach, Sozialministerin Carolina Trautner, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer sowie die Staatssekretäre Thomas Silberhorn (Verteidigung) und Marco Wanderwitz (Inneres).

 
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