Weiden in der Oberpfalz
25.09.2018 - 14:17 Uhr

Bezahlbares Zuhause

Das bietet die Baugenossenschaft „Familienheim“ seit 100 Jahren. Norbert Welzl (rechts) und Norbert Leibl organisieren das Jubiläum. Gefeiert wird hier: im Innenhof des „Heimgartens“.

Norbert Welzl (rechts) und Norbert Leibl zeichnen für die Jubiläumsfeier am 29. September hier im Innenhofs des "Heimgartens" verantwortlich. Bild: Kunz
Norbert Welzl (rechts) und Norbert Leibl zeichnen für die Jubiläumsfeier am 29. September hier im Innenhofs des "Heimgartens" verantwortlich.

(uz) Es tobte noch der Erste Weltkrieg, als sich am 5. Juli 1918 im damaligen Hotel "Anker" 20 Personen trafen, um die "Gemeinnützige Baugenossenschaft Familienheim" aus der Taufe zu heben. Zum ersten Vorstand wurden Ludwig Trost, Johann Berger und Baptist Hofmann gewählt. Die Eintragung beim Amtsgericht Weiden erfolgte am 11. Juli 1918 unter der Nummer 111.

Für Vorstand Norbert Welzl war die Gründung die Antwort auf die teilweise verheerenden Wohnungsverhältnisse in der Stadt. "Die Industrialisierung war mit einem massenhaften Zuzug von Arbeiterinnen und Arbeitern in die Städte verbunden, was zu einem Mangel an Wohnungen führte." Ziel der Gründungsväter sei gewesen, in gemeinschaftlicher und privater Initiative ein Zuhause für die Mitglieder zu schaffen und ein dauerhaftes Wohnen darin zu gewähren.

Heute 600 Bewohner

Die Baugenossenschaft "Familienheim" biete heute 600 Menschen ein Zuhause. "Uns geht es um modernen, bezahlbaren Wohnraum." Denn: "Unsere Mitglieder wollen ein gutes Leben führen und dazu gehört ein gutes Zuhause." Bereits in den Anfangsjahren wurde die Gründungsidee Stein für Stein umgesetzt. 1920 errichtete die Baugenossenschaft Häuser in der Bismarck- und Herzogstraße, insgesamt 17 zeitgemäße Wohnungen.

Mit dem Bau des Wohnkomplexes in der Schweigerstraße folgte dann die Realisierung eines eindrucksvollen Häuserensembles. Ein Jahr nach Baubeginn zogen 33 Familien ein. Die Zahl der Mitglieder stieg und damit auch der Bedarf an Wohnungen. Und dank eines ordentlichen Managements besaß die Baugenossenschaft auch ausreichende Finanzmittel, um immer wieder neue Wohneinheiten errichten zu können.

Zeitgeist der Zwanziger

In den folgenden Jahren entstanden Häuser in der Rehbühl-, Feilner-, Hohenstaufen-, Behaim-, Franz-Mörtl- und Arndtstraße. 1926 erfolgte dann die Grundsteinlegung für den "Heimgarten". Die architektonischen und kunstvollen Fassadenelemente rund um den gesamten Wohnblock sowie die damaligen Arkaden im Haupthaus Rehbühlstraße 36 sind Ausdruck des Zeitgeistes der Zwanziger Jahre. Der Mode entsprach auch der Anbau eigenen Gemüses. Dafür standen den Bewohnern im Innenhof kleine Gärten zur Verfügung.

Mit der Errichtung von Wohnhäusern war die Arbeit der Genossenschaft aber nicht getan. Um die Gebäude gut vermieten und dauerhaft erhalten zu können, kam dem nachhaltigen Gebäudemanagement eine große Bedeutung zu. Natürlich müssen wir uns auch wirtschaftlich verhalten, um auf dem Wohnungsmarkt langfristig agieren zu können", unterstreicht Welzl. "Aber nach wie vor wollen wir preisgünstige Wohnungen - also Wohnungen, die für viele Menschen erschwinglich sind und nicht mehr als die Hälfte des Einkommens aufzehren - zur Verfügung stellen."

Hintergrund:

Gefeiert wird am Samstag, 29. September, im eigens im Innenhof des „Heimgarten“-Blocks aufgestellten Festzelt für alle Bewohner und Genossenschaftsmitglieder mit einem gemütlichen Beisammensein ab 14 Uhr.

Der offizielle Teil beginnt um 16 Uhr. Zunächst gibt Vorsitzender Norbert Welzl einen Überblick über 100 Jahre Baugenossenschaft „Familienheim“. Dann sprechen Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und Tobias Straubinger. Nach der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin Sabine Bergler und der Segnung durch die evangelische Pfarrerin Stefanie Endruweit, wird ab 17.30 Uhr das Büfett eröffnet. Für musikalische Unterhaltung sorgen die „Sonny Boys“. Am Sonntag, 30. September, gibt es im Festzelt ein Weißwurst-Frühstück. Ende gegen 13 Uhr

Weiden in der Oberpfalz25.09.2018
Die Arkaden am "Heimgarten" sind heute durch eine Fensterfront ersetzt. Bild: Kunz
Die Arkaden am "Heimgarten" sind heute durch eine Fensterfront ersetzt.
Das Embleme der Baugenossenschaft Familienheim. Bild: Kunz
Das Embleme der Baugenossenschaft Familienheim.
 
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