Das wäre doch was: Ein Rehmühlbach, der seinem Namen alle Ehre macht. Ein Bach, der stets im Saft ist und munter durch die Mooslohe plätschert. Zu schön, um wahr zu sein. Denn phasenweise sei er völlig ausgetrocknet, hat CSU-Stadtrat Stephan Gollwitzer beobachtet: "Zuletzt hat er bestimmt ein Jahr kein Wasser geführt." Momentan hat sich die Lage gebessert – wegen der Schneeschmelze und angeblich geringen Biber-Aktivitäten. Wiederholen kann sich die große Trockenheit aber jederzeit.
Ein Patentrezept dagegen gibt es nicht. Die Stadtverwaltung untersucht derzeit zwei Varianten zum Erhalt des Bachs, keine davon könnte allerdings das Hauptproblem lösen. Bei Variante eins würde sich am System nichts ändern – außer dass Rohre und Schächte repariert und erneuert würden. Diese würden das Gewässer also weiterhin ab der Mooslohstraße bis zur Einmündung des Stadtmühlbachs im Bereich Johannisstraße leiten.
Interessanter – zumindest für die Stadt – ist Variante zwei. Sie sieht einen Neubau des Überleitungskanals zum Orthegelmühlbach vor, die bisherige Verbindung zum Stadtmühlbach würde stillgelegt. Die neue Rohrleitung zum Orthegelmühlbach im Bereich Peuerl-/Mooslohstraße wäre "technisch möglich", wie Baudezernent Oliver Seidel das beauftragte Ingenieurbüro Zwick zitiert. Zur Auflassung des Baches in der Innenstadt sei ein Planfeststellungsverfahren notwendig. Der Vorteil der zweiten Variante läge auf der Hand: Die Stadt könnte es sich sparen, die Rohre auszubessern. Laut Seidel also eine "Maßnahme, um Unterhaltskosten zu senken".
Nicht sicherstellen könne sie jedoch, dass der Rehmühlbach künftig ständig Wasser führt, bekannte Seidel im Bauausschuss. Eben das, einen funktionierenden Bach, wünschten sich die Bürger, stellte Stefan Rank (Bürgerliste) fest. "Wir müssen ein Bauwerk schaffen, das eine ständige Bewässerung ermöglicht", erklärte er, "oder den Bach gleich ab dem Wehr stilllegen."
Für letzteres, das Stilllegen, ist bisher hauptsächlich der Biber zuständig. Laut Bericht der Stadtverwaltung gibt es "im geschützten Naturbereich" zahlreiche Biberdämme, die das Wasser teilweise rückstauten und in die Schweinnaab-Auen leiten. "Somit ist davon auszugehen, dass bei trockener Witterung kaum Wasser in den künstlichen, höher liegenden Rehmühlbach laufen wird". "Im Bereich der Mülldeponie ist der Biber sehr aktiv", weiß Gollwitzer. Er fragte an, ob es nicht Mittel und Wege gebe, dem Nager Paroli zu bieten (womit er nicht Bejagung meine, sondern Umsiedlung oder ähnliches). Seidels Antwort war ein klares Nein. Zudem bemerkte Gisela Helgath (DÖW), dass der Biber nicht auf Weidener Gebiet, sondern auf dem der Staatsforsten aktiv sei. "Die sind also für den Biber zuständig."
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