Weiden in der Oberpfalz
31.10.2019 - 14:58 Uhr

Bundespolizei gibt Tipps zu Sicherheit in Bus und Bahn

Sicherheit und Zivilcourage in Bus und Bahn waren Thema des Sensiwen-Kurses, zu dem sich Polizei und Teilnehmer am Weidener Bahnhof trafen. Während einer Zugfahrt nach Trabitz gab es nützliche Tipps.

Josef Prill, Präventionsbeauftragter im Bundespolizeirevier Weiden (rechts), gibt den Sensiwen-Teilnehmern in einem Regionalzug Sicherheitstipps für Bus und Bahn. Bild: jak
Josef Prill, Präventionsbeauftragter im Bundespolizeirevier Weiden (rechts), gibt den Sensiwen-Teilnehmern in einem Regionalzug Sicherheitstipps für Bus und Bahn.

„Wir wollen überhaupt nicht, dass die Leute einschreiten“, stellte Josef Prill, Präventionsbeauftragter der Bundespolizei, klar. „Es geht darum, zu helfen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Und darum, aus der unterlassenen Hilfeleistung raus zu sein.“ Dies sei schon der Fall, wenn man einen Notruf absetzt. Der Polizeioberkommissar und seine Kollegen von der Pressestelle der Bundespolizei, Franz Völkl und Johann Miesbeck, schilderten den Sensiwen-Teilnehmern spannende Fälle aus ihrem Berufsalltag.

So ist laut Völkl ein Vorfall bekannt, bei dem ein Mann 70 000 Euro Schwarzgeld aus Liechtenstein im Zug transportierte. Während der langen Fahrt habe er sich wiederholt mit seinem Sitznachbarn unterhalten. Dieser habe beim Aussteigen seinen Mantel im Abteil liegen gelassen. Daraufhin habe er von außen an die Scheibe geklopft und den Mann mit dem Schwarzgeld gebeten, ihm den Mantel schnell zu reichen. Als der Mann dies tat, habe sich ein zweiter Mann im Abteil die Tasche mit dem Schwarzgeld geschnappt. Es stellte sich heraus, dass die Diebe den Mann schon in Liechtenstein ausspioniert hatten. „Taschendiebe sind in der Regel zu dritt“, mahnte Miesbeck. Der Haupttäter gebe das Diebesgut im Gedränge an einen Mittäter weiter, der es wiederum an einen dritten gebe.

Die Bundespolizisten gaben während einer Zugfahrt nach Trabitz folgende Sicherheitstipps:

  • Am Bahnsteig hinter der weißen Linie bleiben. Am Steig 1 fahren in Weiden Güterzüge mit hoher Geschwindigkeit durch. Und ein Regionalzug, der nur 120 km/h fährt, braucht 300 Meter Bremsweg.
  • Nie über die Gleise laufen.
  • Handtaschen mit dem Verschluss zum Körper tragen. Gepäck nicht unbeaufsichtigt stehenlassen und nicht in Richtung Gang abstellen.
  • Überwachungskameras ersetzen keinen Hilfe- oder Notruf, denn sie übertragen nicht live, sondern zeichnen auf.
  • Ein Sitzplatz am Gang ermöglicht eine einfache Flucht vor einem aufdringlichen Sitznachbarn.
  • Wertsachen am Körper tragen. Jacken nicht aufhängen, wenn Wertgegenstände drin sind. Diebe hängen ihre daneben und greifen durch beide Jacken durch.
  • Wird jemand bedrängt, hilft es, den Betroffenen laut und deutlich anzusprechen, als würde man ihn kennen. Wird man selbst belästigt, Täter für alle hörbar fragen, was er von einem wolle.
  • Bei einer Rauferei Mitreisende um Hilfe oder einen Notruf bitten.
  • Notsprechanlagen an Zugtüren stellen eine Verbindung zum Lokführer her.
Weiden in der Oberpfalz09.10.2019
Info:

Die nächsten Sensiwen-Termine (jeweils um 14.30 Uhr)

5. November: Erste Hilfe für Senioren, Bayerisches Rotes Kreuz

12. November: Podiumsdiskussion "Sicherheit in Weiden", Maria-Seltmann-Haus

19. November: Absetzen eines Notrufs, Besichtigung der Integrierten Leitstelle und des Rettungshubschraubers, ILS

26. November: Ältere Menschen im Verkehr, Maria-Seltmann-Haus

Anmeldung im Maria-Seltmann-Haus unter 0961/3810911

Josef Prill, Präventionsbeauftragter im Bundespolizeirevier Weiden (rechts), gibt den Sensiwen-Teilnehmern im Weidener Bahnhof Sicherheitstipps für Bus und Bahn. Bild: jak
Josef Prill, Präventionsbeauftragter im Bundespolizeirevier Weiden (rechts), gibt den Sensiwen-Teilnehmern im Weidener Bahnhof Sicherheitstipps für Bus und Bahn.
Unterstützung erhielt Prill von seinem Kollegen Johann Miesbeck von der Pressestelle der Bundespolizei Waidhaus (Zweiter von rechts). Bild: jak
Unterstützung erhielt Prill von seinem Kollegen Johann Miesbeck von der Pressestelle der Bundespolizei Waidhaus (Zweiter von rechts).
Auch Franz Völkl, Pressesprecher der Bundespolizei Waidhaus (rechts), stand den Interessierten mit Rat zur Seite. Bild: jak
Auch Franz Völkl, Pressesprecher der Bundespolizei Waidhaus (rechts), stand den Interessierten mit Rat zur Seite.
 
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